Über die Hälfte der deutschen Onliner, auch diejenigen die hohen Wert auf den Schutz ihrer persönlichen Daten legen, nutzt mittlerweile regelmäßig Social Media Webseiten wie Facebook, Twitter, Foto- oder Online-Dating Portale. „Wenn die erste Hürde der Anmeldung überwunden ist, haben die Bedenken im Hinblick auf die dort gespeicherten Datenmengen kaum mehr Einfluss auf die Nutzungsfrequenz des jeweiligen Portals“, sagt Susanne Klar, Associate Director im Digital Centre von TNS Infratest. „Die Nutzer befinden sich offenbar in einem Zwiespalt zwischen ihren persönlichen Datenschutzanforderungen und der Möglichkeit zur Teilnahme an einem sozialen Netzwerk, in dem persönliche Daten auch öffentlich werden können. Sieht man einen Nutzen in diesen Angeboten wie beispielsweise die Möglichkeit mit den Freunden zu chatten oder sich auszutauschen, sind die Datenschutzbedenken jedoch auch schnell vergessen oder werden einfach verdrängt.“ Mit einer glaubhaften Kombination von Maßnahmen zum Datenschutz und unterhaltenden Elementen können Anbieter bei den Internetnutzern punkten. Stellschrauben sind dabei einerseits der wahrgenommene Mehrwert eines Angebots und andererseits das Vertrauen bzw. die vorhandenen Möglichkeiten zum Schutz persönlicher Daten.

In der Studie "Digital Life" werden Einstellungen und Verhaltensweisen von Onlinern aus 60 Ländern zusammenführt. Dazu wurden insgesamt 72.000 Personen im Alter von 16 bis 65 Jahren in der Zeit von Juli bis August 2011befragt.


Autor: Anja Janotta

seit 1998 bei der W&V - ist die wohl dienstälteste Onlinerin des Hauses. Am liebsten führt sie Interviews – quer durch die ganze Branche. Neben Kreativ- und Karrierethemen schreibt sie ab und zu was völlig anderes - Kinderbücher. Eines davon dreht sich um ein paar nerdige Möchtegern-Influencer.