- Im realen Leben ist laut aktueller Kriminalstatistik Berlin die kriminellste Stadt Deutschlands. Die Autoren der Berliner "Tatorte" sehen das wohl ganz ähnlich, denn die mörderischste Gruppe sind hier Berufskriminelle mit 15 Tätern. 
Auch in Hamburg und Frankfurt sind rund ein Drittel aller Mörder Ganoven, bundesweit gab es genau 100 Berufskriminelle. Damit liegt diese Berufsgruppe beziehungsweise diese tagesfüllende Tätigkeit an zweiter Stelle.

- Auf dem dritten Platz findet sich auch kein klassischer Beruf wieder: 54 Schüler schlugen, stachen und schossen sich durch fast 50 Jahre "Tatort". Und in Ludwigshafen ist die Zukunft der Bundesrepublik sogar die mörderischste Gruppe.

- 49 Täter schützen die Allgemeinheit in der Regel vor eben solchen Tätern: Zwar schaffen es Polizisten in keiner Stadt auf den ersten Platz, allerdings belegen Autobahnpolizisten, Polizeischüler und sogar drei Kommissare (Dortmund, Hannover und Stuttgart) bundesweit Platz vier. Dabei war ihr bevorzugtes Mordinstrument ihre Dienstwaffe.

- Keiner wirklichen Tätigkeit geht die fünftplatzierte Gruppe nach. 40 Arbeitslose trieben laut Netzsieger als Mörder im "Tatort" ihr Unwesen, wobei Köln mit sieben arbeitssuchenden Killern Spitzenreiter ist.

Hier eine Grafik von Netzsieger für den Überblick:

Das Ranking der mörderischsten Berufsgruppen.

Das Ranking der mörderischsten Berufsgruppen.

- Obwohl die meisten Mordopfer in über 1000 Folgen "Tatort" von Unternehmern, Kriminellen sowie Schülern erschossen, stranguliert oder erschlagen wurden, hatten einige Autoren weitaus kuriosere Ideen, wie ihre fiktiven Opfer aus dem Leben scheiden sollten und vor allem, welche Berufe deren Mörder ausüben.
So meuchelte ein Steilwand-Fahrartist (95), der Generalkonsul des fiktiven Emirats Kumar (916), eine Wahrsagerin (847), die Leiterin eines deutsch-afrikanischen Begegnungszentrums (Folge 809), eine schwedische Spionin (760), eine Zirkuseignerin (900), eine Referentin im Bundesgesundheitsministerium (682), ein Kaninchenzüchter (551), die Internatsleiterin einer Eliteschule (573) und eine Pop-Sängerin (653).
Zwar gilt "Du sollst nicht töten!" für alle Schafe Gottes, insbesondere aber für die Hirten der Herde: Nichtsdestotrotz verletzte eine Nonne das Gebot (Folge 324) ebenso wie ein Mönch (444) und ein Pfarrer (890).

- Einen der skurrilsten Tode hingegen ereilte eine Frau in der Folge "Erntedank e.V." (693), die zu Tode erschreckt und beim anschließenden Sturz von einer Skulptur aufgespießt wurde.
Das war nicht die einzige höchst inhumane Todesursache, die die Kriminaloberkommissarin Charlotte Lindholm aus Hannover aufklären musste. In Folge 711 kam im Erkundungsbergwerk Gorleben eine Leiche zum Vorschein, die regelrecht gepökelt wurde.

- Und: Etwa drei Viertel aller erfassten Tatort-Mörder sind männlich. Auch bei den Mordopfern ist das Verhältnis von weiblichen und männlichen Opfern recht ähnlich. Alles in allem kamen 1057 Männer und 485 Frauen zu Tode. 124 Ermordete konnten nicht eindeutig identifiziert werden, dazu gehören 49 Opfer des finalen Blutbads im Wiesbadener Tatort "Im Schmerz geboren" oder die 25 Opfer eines abergläubischen Sägewerkbesitzer im Kieler Tatort "Tango mit Borowski".
Überhaupt: Bei Til Schweiger kamen bisher die meisten Opfer in einer Folge zu Tode.

Hier noch das Ranking der Todesursachen in einer Grafik:

Wie es sich im "Tatort" stirbt ...

Wie es sich im "Tatort" stirbt ...


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.