Bitte melde dich hier an:

Passwort vergessen?

TV-Abschied:
Wetten dass...?: Zum Schluss gab's noch mal Quote

9,27 Millionen Zuschauer haben sich am Samstag von Wetten dass...? live verabschiedet. Aber nicht einmal die Medien halten sich daran, dass man über Tote nicht schlecht sprechen soll.

Text: Anja Janotta

15. Dezember 2014

Das ist der vermutlich letzte Bericht der W&V zu einer Show-Legende: Am vergangenen Samstag hatte "Wetten dass...?" seinen letzten Auftritt. Nach 33 Jahren und 215 Shows stellt das ZDF die Sendung ein. Moderator Markus Lanz verabschiedete sich aus Nürnberg mit den Worten "Machen Sie's gut, das Leben geht weiter - Wetten, dass..?". Immerhin hörten diesen Abschiedssatz mehr Zuschauer als gewöhnlich - 9,27 Millionen sahen zwischen  20.15 und 23.49 Uhr zu. Der Marktanteil betrug 32,5 Prozent. Bei der vorletzten Show, die im November gezeigt wurde, waren nur 5,49 Millionen dabei. 2012 war er noch mit über 13 Millionen gestartet.

An den hochkarätigen US-Gästen mag die Quote dieses Mal nicht gelegt haben, außer Ben Stiller saßen diese mal nur deutsche Promis wie Bully Herbig oder Otto auf dem Sofa. Als Gast kam auch Samuel Koch, der seit einer verunglückten Wette querschnittsgelähmt ist. Nur wenige Sendungen nach diesem Unglück hatte Moderator Thomas Gottschalk  "Wetten dass...?" verlassen. Es folgte Markus Lanz.

Letzter Wettkönig wurde der Parcours-Läufer Jakob Vöckler, der schneller an einem Parkhaus rauf und runter kletterte als Rallye-Weltmeister Sébastien Ogier hinauf und wieder hinunter fahren konnte. Fehlen durften natürlich nicht die Rückblicke, so etwa Einspieler mit Götz George im Rüpel-Modus oder von der Buntstiftwette, bei der ein "Titanic"-Redakteur unter der Brille spickte - die Farbe der Stifte konnte er nicht am Geschmack erkennen.

Über Tote soll man nicht schlecht sprechen? Das allerdings beherzigen derzeit die wenigsten Medien. Die Kritiken sind bissig. Der "Spiegel" degradiert "Wetten dass...?" zum langjährigen "Honoratiorenfernsehen", jetzt bliebe als TV-Lagerfeuer nur noch der "Tatort". "Bild": ätzt: "Diese Momente machen uns den Abschied leicht". Und der "Stern" wird noch direkter:

Auch der eine oder andere Seitenhieb der TV-Konkurrenz blieb nicht aus:

Sogar die eigenen Reihen spotten (allerdings milde - und nur über die 55 Minuten Überziehen).

Zum Schluss verabschiedet sich "Wetten dass...?" nicht nur vom TV-, sondern auch vom Computer-Bildschirm:
Autor: Anja Janotta

seit 1998 bei der W&V - ist die wohl dienstälteste Onlinerin des Hauses. Am liebsten führt sie Interviews – quer durch die ganze Branche. Neben Kreativ- und Karrierethemen schreibt sie ab und zu was völlig anderes - Kinderbücher. Eines davon dreht sich um ein paar nerdige Möchtegern-Influencer.