Chefredakteurswechsel:
Wolfgang Blau bewirbt sich als "Guardian"-Chef
Wolfgang Blau, ehemaliger Chef von "Zeit Online", bewirbt sich um den Posten des Chefredakteurs der britischen Zeitung "The Guardian". Er ist einer der insgesamt 26 Bewerber, die die Nachfolge des nach Jahrzehnten scheidenden Alan Rusbridger antreten wollen.
Wolfgang Blau, ehemaliger Chef von "Zeit Online", bewirbt sich um den Posten des Chefredakteurs der britischen Zeitung "The Guardian". Er ist einer der insgesamt 26 Bewerber, die die Nachfolge des nach Jahrzehnten scheidenden Alan Rusbridger antreten wollen. Vier davon kommen aus dem eigenen Haus, schrieb der "Guardian" am Montag, darunter Online-Chefin Janine Gibson und Katharine Viner, Chefin in den USA.
Blau ist beim "Guardian" derzeit für Digital-Strategien verantwortlich.
Gemeinsam mit den drei anderen internen Kandidatinnen stellt er sich freiwillig einem Votum der Redaktion. Abstimmen dürfen die Redaktionen von "Guardian", der Sonntagszeitung "Observer" sowie den Web-Portalen theguardian.com, Guardian US und Guardian Australia. Allerdings: Das von der Journalisten-Gewerkschaft NUJ organisierte Votum ist jedoch nicht bindend. Die Verlagsspitze kann die Belegschaft überstimmen und auch einen der anderen Bewerber ernennen. Zumindest
wird der Sieger des Abstimmungsprozesses aber zum Vorstellungsgespräch geladen. Das Votum hat dennoch Gewicht, denn 1995 hatte Alan Rusbridger die überwältigende Rückendeckung der Belegschaft und wurde anschließend auch zum Chefredakteur ernannt.
Dieser tritt im Sommer nach 20 Jahren von seinem Amt zurück. Er wird der nächste Vorsitzende des Sotts Trusts, dem der angesehene
"Guardian" gehört. 2014 hatten der "Guardian" und die "Washington Post" für Berichte über den NSA-Skandal den Pulitzer-Preis erhalten. dpa/aj