Darüber hinaus kündigt Weimer "strategische Partnerschaften mit internationalen Unternehmen" für den Austausch neuer Produkte an. Welche dies sein werden, lässt er jedoch offen. In Weimers Fokus rückt auch eine vernetzte Medienstrategie. Bislang hätten sich Print und Online teils kannibalisiert. Das müsse sich ändern. Nach Weimers Willen sollen künftig auch die Print-Redakteure für den Netz-Auftritt schreiben. Außerdem will Weimer den Bereich Nebenprodukte ausbauen und das Thema Fernsehen angehen. Hier gibt es derzeit eine Lücke: Das Format "Focus TV" wurde Ende letzten Jahres eingestellt. Eine neue Talksendung mit ihm als Gastgeber wäre sicher nicht der falsche Weg, um den neuen "Focus"-Chef einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Dass er das Moderatoren-Gen hat, stellte Weimer vor kurzem auf der Digitalkonferenz DLD unter Beweis.

Dem Focus-Gründer Helmut Markwort, der sich derzeit bei den Proben zu "Jedermann" in Frankfurt befindet, reicht Weimer symbolisch die Hand. Markworts Erbe solle bewahrt werden. Auch die politische Haltung werde beibehalten.


Autor: Lisa Priller-Gebhardt

Sie schreibt als Autorin überwiegend für W&V. Im Zentrum ihrer Berichterstattung steht die geschwätzigste aller Branchen, die der Medien. Nach der Ausbildung an der Burda Journalistenschule schrieb sie zunächst für Bunte und das Jugendmagazin der SZ, Jetzt. Am liebsten sind ihr Geschichten der Marke „heiß und fettig“.