Burda hat inzwischen eine Datenbank mit 100 000 aktiven Produkttestern aufgebaut. Damit die Leser von "Bunte", "Freundin", "Mein Schöner Garten" und Co. wirklich auch nur Produkte erhalten, mit denen sie etwas anfangen können, müssen sie zunächst einen umfangreichen Online-Bogen bei der Grundregistrierung ausfüllen. In diesem wird dann neben demografischen Daten abgefragt, ob man regelmäßig Milch trinkt, wie oft man sich die Haare wäscht und ob man einen Garten hat. "Wir haben die Möglichkeit, nach über 4000 Selektionskriterien auszuwählen", erklärt Winter. Dieses so genannte Seeding sei für den Erfolg einer Kampagne wesentlich.

Auch andere Verlage lassen testen: Während Burda seit fünf Jahren im Bereich WoM aktiv ist und seither rund 80 Projekte für Kunden umgesetzt hat, macht der Verlag Gruner + Jahr jetzt erstmals Mundpropaganda. Vermarkter G+J Media Sales hat mit Philips und dem Produkt Sonicare AirFloss den ersten Kunden für das neue Kampagnenformat gewonnen, der auf die Leserinnen der Brigitte abzielt. Aber auch der Bauer Verlag hat mit "Ausgezeichnet!" im vergangenen Jahr ein Tool für Produkttests eingeführt. Ausgewertet werden die Daten von der Respondi AG, die als Mafo-Kooperationspartner mit im Boot ist. Aber anders als bei Burda können Leser auf der entsprechenden Seite Ausgezeichnet.de nicht die Tester-Kommentare nachlesen.


Autor: Lisa Priller-Gebhardt

Sie schreibt als Autorin überwiegend für W&V. Im Zentrum ihrer Berichterstattung steht die geschwätzigste aller Branchen, die der Medien. Nach der Ausbildung an der Burda Journalistenschule schrieb sie zunächst für Bunte und das Jugendmagazin der SZ, Jetzt. Am liebsten sind ihr Geschichten der Marke „heiß und fettig“.