Der Sonntag war ein Triumph für die deutsch Handballnationalmannschaft - und die ARD. Den 24:17-Erfolg im EM-Finale gegen Spanien sahen am Sonntag ab 17.30 Uhr im Ersten 12,98 Millionen Zuschauer. Der Marktanteil betrug 42 Prozent.  Groß war auch das Interesse des jungen Publikums: 40,3 Prozent der 14- bis 49-jährigen Zuschauer fieberten mit. Allerdings blieb der Gesamtwert unter dem des WM-Finales 2007, als rund 16 Millionen Menschen den deutschen WM-Triumph verfolgten. Zum "Tatort" aus Dortmund mit dem Titel "Hundstage" schalteten dann am Hauptabend 9,34 Millionen Zuschauer das Erste ein. Das entsprach einem Marktanteil von 24 Prozent ab 20.15 Uhr. Der vorherige Dortmund-"Tatort" im vergangenen Oktober hatte mit 9,69 Millionen Zuschauern (27 Prozent) seine bisher beste Quote eingefahren und war damit noch etwas erfolgreicher als der jüngste.

RTL erreichte mit "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus! Das große Wiedersehen" am Sonntag noch einmal 5,4 Millionen Zuschauer (14,4 Prozent). Im ZDF schalteten 4,68 Millionen Zuschauer (12 Prozent) das TV-Melodram "Zeit für Frühling" ein. Die Serie "Navy CIS" auf Sat.1 sahen 3,43 Millionen Zuschauer (8,7 Prozent). Die Komödie "Wir sind die Millers" auf ProSieben kam auf 3,26 Millionen Zuschauer (8,9 Prozent).

Zur Handball-WM 2017 übrigens bekommen ARD und ZDF die Rechte offenbar nicht. Wie 2015 bei der WM in Katar droht ein Blackout im frei empfangbaren Fernsehen. Die technischen Anforderungen des Rechteinhabers BeIN Sports existieren weiterhin, meldet die DPA. Im Vorjahr wurde das Turnier nur vom Pay-TV-Sender Sky gezeigt, und das könnte auch 2017 so sein. BeIN Sports besteht nach ARD-ZDF-Angaben darauf, dass die TV-Signale der WM für Satelliten-Kunden verschlüsselt werden. ARD und ZDF müssten "nach derzeitigem Stand 18,4 Millionen Haushalte, die uns via Satellit empfangen, einfach ausschließen", sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky. Das komme nicht in Frage. 

Das ZDF freut sich also erst mal auf eine Fortsetzung der Handball-Quotenerfolge Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Bereits vor der EM in Polen habe das ZDF gemeinsam mit der ARD sein Interesse an den Übertragungsrechten für die Handball-WM 2017 bekundet. "Dies ist nach wie vor groß, beide Sender sind jederzeit zu Gesprächen bereit", teilt der Sender mit. Die Zuschauerzahlen bei den Übertragungen aus Polen dokumentierten  die Erwartungshaltung, dass große Handballereignisse frei empfangbar ausgestrahlt werden. ZDF: "Nach den bisherigen Äußerungen wird dies vom Rechteinhaber nicht angestrebt."  (sh/dpa)


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.