Grey-Chef Hupertz holt kreative Doppelspitze
Neuer Kreativ-Anlauf bei Grey Düsseldorf: Nach dem Trennung von CCO Per Pedersen versucht Agenturchef Christian Hupertz es jetzt mit dem Führungsduo Andreas Henke und Sascha Reeb.
Eine Doppelspitze tritt die Nachfolge des geschassten Grey-CCO Per Pedersen an. Statt einen der bekannteren Kreativköpfe an Bord zu holen, wie es die Network-Bosse gern gesehen hätten, ist Agenturchef Christian Hupertz in der zweiten Reihe fündig geworden.
Und zwar gleich zweifach: Andreas Henke, derzeit Kreativdirektor bei Jung von Matt/Spree, und Sacha Reeb, seit 2008 Executive CD bei Organic in San Francisco, werden voraussichtlich von 2011 an die CCO-Doppelspitze der Düsseldorfer Grey bilden. Hupertz hat vor allem überzeugt, dass beide sowohl klassische Werbung beherrschen als auch Digital-Know-how mitbringen. Und beide seien hungrig auf die neue Aufgabe.
Der gebürtige Westfale Henke hat über 100 Preise gewonnen und zuletzt mit fünf Cannes-Löwen für den interaktiven Horrorfilm „Last Call“ im Auftrag des Senders 13th Street auf sich aufmerksam gemacht. Die Stationen des 42-jährigen Konzeptioners, der in Mannheim Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt Marketing und Werbepsychologie studierte: Rempen & Partner (Düsseldorf), La Banda (Madrid), Bates in Barcelona und fünf Jahre bei der Wiesbadener Digital-Agentur Scholz & Volkmer. Seit 2007 arbeitet er bei JvM für Kunden wie Mercedes und DHL.
Sacha Reeb (40) kennt das Network bereits: Er arbeitete bei der Grey-Schwester Argonauten G2, Berlin, bevor er 2008 zu Organic ging. Erfahrung sammelte der Master of Visual Communication zudem in New York (unter anderem Atmosphere BBDO) und in Chicago bei Arc/Leo Burnett.
Das neue Management-Team (Hupertz wechselte im März von JvM zu Grey) erwartet keine leichte Aufgabe. Schon mehrfach hat das einst beratungslastige Network versucht, die Balance zwischen Kreativität und strategischer Markenführung zu schaffen. Mittlerweile ist das Profil verwässert, heute muss an beiden Stellen geschraubt werden. Beim diesjährigen Effizienzpreis GWA Effie, einst Paradedisziplin von Grey, ging die Agentur leer aus. Im W&V Kreativ-Ranking dümpelt Grey auf Platz 15.
Mehr dazu in der aktuellen W&V (41/2010, EVT 14. Oktober).
