
Rüttgers' Club: Die Agenturen der CDU
Die Wahlkampfaffäre um die nordrhein-westfälische CDU bringt interessante Werbe-Details ans Licht. Mit im Fokus: McCann Erickson und die mittlerweile insolvente Agentur Barten & Barten.
Die Wahlkampfaffäre um die nordrhein-westfälische CDU bringt interessante Werbe-Details ans Licht. Mit im Fokus: McCann Erickson und die mittlerweile insolvente Agentur Barten & Barten.
Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, lief der christdemokratische Landtagswahlkampf 2005 finanziell aus dem Ruder: Die Landes-CDU überzog ihr Budget um 1,2 Millionen Euro - auch, weil ihr ein Agenturwechsel teuer zu stehen kam. Laut "SZ" trennte sich die Partei von McCann Erickson und holte den Kölner Dienstleister Barten & Barten an Bord. Bis zum Abschluss eines Auflösungsvertrages habe die CDU aber weiterhin 40.000 Euro pro Monat an McCann überweisen müssen. Barten & Barten berechnete 18.000 Euro monatlich. Die Agentur meldete im Frühjahr 2006 Insolvenz an.
Nach "Spiegel"-Informationen sollen weitere 40.000 Euro an die Frankfurter Kommunikationsagentur Equipe gezahlt worden sein, um die Initiative "Wähler für den Wechsel" anzuschieben. Die Zusammenarbeit zwischen Partei und angeblich unabhängiger Bürgerinitiative könnte die Landes-CDU um Ministerpräsident Jürgen Rüttgers nachträglich noch in Konflikt mit dem Parteienfinanzierungsgesetz bringen.
Für den aktuellen CDU-Wahlkampf hat die Partei von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers Polivox aus Köln engagiert. Die Agentur entstand ursprünglich als Ableger von Barten & Barten, ihr Geschäftsführer Tobias Hofmann ist zugleich Vorstandsmitglied der CDU-Mittelstandsvereinigung (MIT) in Köln. Auf der Kundenliste von Polivox stehen u.a. der Grüne Punkt (Duales System Deutschland), der Flughafen Köln-Bonn, die Stadt Köln und der Staubsaugerhersteller Vorwerk .