
133-Millionen-Euro-Klage gegen das ZDF
Wegen eines "Frontal 21"-Berichts hat die Amitelo AG das ZDF und mehrere seiner Journalisten auf Schadensersatz in Höhe von 133 Millionen Euro verklagt.
Ein Bericht des TV-Magazins "Frontal 21" aus dem Jahr 2007 könnte dem ZDF Probleme bereiten. Denn die Amitelo AG hat den Sender und mehrere ZDF-Journalisten auf Schadensersatz in Höhe von 133 Millionen Euro verklagt. Das berichtet "Der Spiegel".
Das Telekommunikationsunternehmen Amitelo wirft dem Sender vor, "mit millionenfach verbreiteten, unwahren Äußerungen" den Zusammenbruch der AG entscheidend verursacht zu haben. "Frontal 21" hatte am 10. April 2007 einen Bericht gesendet, in dem Amitelo vorgeworfen wurde, Erfolgsmeldungen aufgehübscht zu haben. Zudem hatten die Reporter gesagt, dass eine Firmenzentrale unbesetzt gewesen sei und das Unternehmen eine 45-Millionen-Euro-Klage in Kanada verschwiegen habe. Der Kurs der Aktie brach daraufhin um 60 Prozent ein.
Das ZDF übergab die Sache seinen Anwälten. "Die arbeiten daran und können schon jetzt sagen, dass der Fall für uns weder der Sache noch der Rechtslage nach zu verlieren ist", so ein Sendersprecher gegenüber dem Hamburger Nachrichtenmagazin. Amitelos Anwalt Arthur Waldenberger sieht in dem Fall ein Musterverfahren. "Hier wird deutlich, dass gerade in der Wirtschaftberichterstattung eine besondere Sorgfaltspflicht gelten muss."