Im "Qualitätswettbewerb" mit der ARD habe das ZDF "mit seiner zentralen Organisation" als nationaler Sender den Anspruch, "die Nummer eins im deutschen Fernsehen zu sein", sagte Bellut. Mit der ARD konkurrierre sein Sender um die besten Nachrichtensendungen, Dokus, Fernsehfilme und Unterhaltungformate.

Die ARD rief der neue Intendant dazu auf, mehr Bereitschaft zur gegenseitigen Abstimmung zu zeigen. So werde das ZDF auf die Übertragung des diesjährigen Silvesterkonzertes aus Dresden verzichten und stattdessen am 30. Dezember ein Konzert bringen. "Damit gehe ich in die Vorleistung, um auch hier den Streit zu beenden und ab dem kommenden Jahr eine jährlich abwechselnde Übertragung der Silvesterkonzerte möglich zu machen", erklärt er. Auf Ebene der Chefredakteure gebe es zudem einen ausgearbeiteten Vorschlag für eine klare Regelung zur Vermeidung von Doppelübertragungen royaler Ereignisse. Diesem müsse die ARD nur noch zustimmen, so Bellut.

Im Hinblick auf anstehende Einsparungen im Personalbereich sagte Bellut, der Sender habe "Hausaufgaben zu machen". Er werde mit der Geschäftsleitung in den nächsten Wochen einen Personalentwicklungsplan erarbeiten, über den er dann mit der KEF sprechen will. "Die Einsparungen werden das ganze Unternehmen und alle Beschäftigungsformen betreffen, und sie werden nicht ohne Konsequenzen für das ZDF-Angebot bleiben. Ohne die Einstellung eigenproduzierter Sendungen etwa wird das nicht gehen", so Belluts Ansage. Die bevorstehenden Entwicklungen bei der Modernisierung des Programms, der Schemaentwicklung und der Sparvorschläge werde er "in enger Abstimmung mit den Gremien vornehmen".