Burda baut Vermarktung weiter um
Burda setzt den Großumbau seiner Vermarktungstochter BCN fort. Die Sales-Organisation konzentriert sich künfig ausschließlich aufs Verkaufen. Außerdem trennt das BCN künftig strikt zwischen der Ansprache von Werbekunden und Mediaagenturen.
Der Münchner Verlagskonzern Hubert Burda Media setzt den Umbau seiner Vermarktungsorganisation Burda Community Network (BCN) fort. Zum 1. April lässt Konzernvorstand Philipp Welte die zentrale Sales-Tochter mit einem neuen Drei-Säulen-Modell agieren. Wichtigste Neuerung ist die Einführung einer klaren Trennung in der Ansprache von Mediaagenturen und Werbekunden. Um die werbungtreibenden Unternehmen soll sich der zentrale Bereich Client Service kümmern. Ansprechpartner für die Agenturen wird der Bereich Media Sales. Er werde sich fortan "dezidiert auf die Zusammenarbeit mit den Mediaagenturen" fokussieren, heißt es in einer Mitteilung des Verlags. Neu ist außerdem die dritte Abteilung mit dem Namen Media Supply. Sie soll als Schnittstelle Koordinierungsaufgaben in der komplexen Burda-Vermarktungswelt übernehmen und nach innen "die Geschwindigkeit und Qualität" der Vermarktungsangebote sichern.
Mit der neuen Struktur zieht Burda außerdem eine klare Trennlinie zu den Vermarktungsorganisation von Verlagstöchtern wie der Burda Style Group, der Focus-Gruppe oder den Offenburger Medienpark-Verlagen. Das BCN konzentriert sich allein aufs Verkaufen. Die Marktforschung wurde unter der Leitung von Helge-Jörg Volkenand in eine eigene GmbH ausgegliedert. Den Bereich Creative Solutions, der für Kunden individuelle crossemdiale Sonderwerbeformen entwickeln soll, soll in nächsten Schritt ebenfalls in einen eigenen Bereich zusammengefasst werden. Hier sucht Burda derzeit noch einen Geschäftsführer.
"Die neue Realität unserer Märkte verlangt eine systematische Optimierung der Schnittstelle zwischen Medien und Märkten", erklärt Zeitschriftenvorstand Welte. "Um den wachsenden Herausforderungen unserer Marktpartner in einer höchst komplexen Medienwelt gerecht werden zu können, müssen wir die Organisation des größten deutschen Zeitschriftenvermarkters an drei entscheidenden Kriterien ausrichten: hohe Reaktionsgeschwindigkeit, medienübergreifende Kreativität und absolute Kundenorientierung."
Den neu geschaffenen Kundenbereich Client Service verantwortet BCN-Chef Andreas Schilling selbst. Seine Stellvertretrin wird Julia Meinhold, die gleichzeit die für Burda wichtige Branche Beauty betreut. Burda gliedert den Bereich in acht Wirtschaftsbranchen, die jeweils von einem Head of Client Services geführt werden. Bislang waren es sieben Branchen. Schilling verspricht, dass Werbekunden hier künftig auf feste Gesprächspartner treffen. "Unser Ziel ist es, unsere Marktpartner über einen mit ihnen vertrauten Ansprechpartner mit den vielfältigen Reichweiten und kreativen Kompetenzen des Hauses zu vernetzen", sagt Andreas Schilling.
Die Agentur-Unit Media Sales wird von Michael Fischer, bisher Director Finance & Operations im BCN, geführt. An den vier wichtigsten Agenturstandorten München, Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf sollen künftig Agenturstandorte "über 20 Mitarbeiter ausschließlich als Ansprechpartner der Mediaagenturen zur Verfügung stehen", heißt es in der Burda-Mitteilung. Die neue interne Koordinierungstruppe Media Supply führt Thomas Bily, bisher Director National Sales.
Die neue Struktur wurde in den letzten Monaten in der Projektgruppe "Dawn" unter Leitung von Schilling und Welte entwickelt. Basis sei eine "tiefgreifende Analyse der mehrerend Tausend Kunden- und Agenturbeziehungen des Konzerns" gewesen. Dem Umbau sollen keine Stellen zum Opfer fallen, heißt es in der Mitteilung.