
Sky: Kapitalspritze von Murdoch
Der defizitäre Bezahlkanal Sky Deutschland ist auf der Suche nach frischem Geld offenbar fündig geworden.
Medienmogul Rupert Murdoch pumpt frisches Kapital in den tief in der Krise steckenden Bezahlsender Sky Deutschland. Wie der Konzern überraschend mitteilte, sollen mit einer Kapitalerhöhung und einer Wandelanleihe mindestens 340 Millionen Euro in die Kassen der Münchner kommen. Zugleich verabschiedete sich der neue Konzernchef Brian Sullivan vom ehrgeizigen Ziel, im kommenden Jahr profitabel zu werden. Die Zahlen bleiben 2010 und auch 2011 rot.
Die Kapitalerhöhung werde vom Großaktionär News Corporation über eine Tochtergesellschaft abgesichert, heißt es. Das Engagement von Murdochs Konzern sei ein deutliches Bekenntnis zu dem Sender, sagt Sullivan. Es ist die siebte Kapitalerhöhung für den früher unter dem Namen "Premiere" sendenden Abo-Kanal, der seit seiner Gründung nie wirklich auf die Beine gekommen ist. Ursprünglich hat Sullivan für das kommenden Jahr angepeilt, Sky profitabel zu machen. Er hat erst im April den Chefsessel von Mark Williams übernommen.
Um Kündigungen bereinigt, erhöhte sich die Zahl der Abonnenten im zweiten Quartal um nur 6000 auf 2,47 Millionen und liegt damit weiter deutlich unter den Erwartungen. Um das ursprüngliche Ziel, bis 2011 profitabel zu werden, zu erreichen, müsste Sky zwischen 2,8 und 3,0 Millionen Kunden haben. Dafür hätte Sky rund 80.000 neue Abos pro Quartal verkaufen müssen. "Wir sind auf dem richtigen Weg, ich bin jedoch mit der Geschwindigkeit unserer Entwicklung nicht zufrieden", sagt Sullivan jetzt. Er glaube dennoch fest daran, dass profitables Bezahlfernsehen in Deutschland möglich sei. Vor allem bei den HD-Kunden zeige der Trend nach oben.