Tagesschau-App bringt Springer in Rage
Die Ankündigung der ARD, die "Tagesschau" als kostenloses Applet anzubieten, wird in Berlin "mit Befremden zur Kenntnis genommen", heißt es aus der Axel Springer-Zentrale.
Mit der Begründung, der "Tagesschau"-User bezahle bereits reguläre Rundfunkgebühren, will die ARD eine kostenlose App des Nachrichtenformats auf den Markt bringen. Dieses Vorhaben stößt beim Axel Springer Verlag bitter auf: "Wir haben die Ankündigung der ARD, ein kostenloses Applet der Tagesschau in Apples AppStore anzubieten, mit Befremden zur Kenntnis genommen", sagt Unternehmenssprecherin Edda Fels.
"Wir gingen davon aus, dass die vorhandenen Gebühren schon nicht mehr zur Finanzierung des bestehenden Angebots ausreichen", so die Sprecherin weiter. "Deshalb wundern wir uns, dass im Vorfeld der geplanten Gebührenumstellung das Angebot sogar erweitert werden soll." Fels spricht in dem Zusammenhang von einer "nicht tolerierbaren Marktverzerrung".
Schließlich versuchten die privaten Verlage wie Springer derzeit Qualitätsjournalismus im Netz durch den Aufbau von Bezahlmodellen zu finanzieren. Ziel dieser Bemühungen sei es, die Geschäftsgrundlage für Qualitätsjournalismus in der digitalen Zukunft sowie im weiteren Schritt die Meinungsvielfalt zu gewährleisten. Fels: "Wir bitten Herrn Boudgoust und Herrn Marmor freiwillig auf ein kostenloses Angebot zu verzichten."