Vorläufig stuft die Telekom ihre Kabelaktivitäten als "kleines Geschäft" ein. Es handele sich um ein klassisches Vorleistungsprodukt. Die Gesellschaften der Wohnungswirtschaft sind oft in festen Verträgen gebunden, die kurzfristig nicht einfach gekündigt werden können.

Auf die Kabelnetzbetreiber ist Telekom-Chef René Obermann nicht gut zu sprechen. Dass die drei regionalen Platzhirsche Kabel Deutschland, Kabel BW und Unitymedia regulierungsfrei am Markt auftreten, stört den Telekom-Chef. Mit hohen Übertragungsgeschwindigkeiten und attraktiven Preisen für Internet, Telefonie und TV graben sie den "Telkos" zunehmend das Wasser ab. So mausern sich die lange Zeit unterschätzten Netzbetreiber immer mehr zu einer ernsten Bedrohung für die Telekom und andere Breitbandanbieter. Ende 2010 haben sie nach Angaben ihres Kabelverbandes ANGA rund drei Millionen Haushalte mit schnellen Internetzugängen versorgt - ein Zuwachs von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Fast jeder zweite Neukunde im Breitbandgeschäft entscheidet sich mittlerweile für einen Kabelnetzbetreiber. Damit liegen sie in etwa gleichauf mit der Telekom. Insgesamt haben in Deutschland knapp 20 Millionen Haushalte einen Kabelanschluss.

Auch Sky will vom Deal mit dem Dickschiff Telekom profitieren. Der Chef von Sky Deutschland, Brian Sullivan, verspricht sich von der Kooperationeinen neuen Kundenschub. Am Ende des vierten Quartals 2010 zählt der Sender 2,6 Millionen Kunden - braucht aber dringend mehr Abonnenten, um in die schwarzen Zahlen zu kommen.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.