Die Mehrheit der kleinen Händler würde portofreie Rücksendungen gerne streichen, befürchtet aber Nachteile im Wettbewerb. Diese Sorge sei bei einer gesetzlichen Mindestgebühr und somit gleichen Spielregeln für alle jedoch deutlich geringer, erklärten die Wirtschaftsforscher.

Für viele große Händler dagegen seien kostenlose Rücksendungen ein strategischer Vorteil im Wettbewerb, die sich betriebswirtschaftlich lohnten. Sie sähen eine vorgeschrieben Mindestgebühr kritisch. Auch der Bundesverband bevh warnt: "Eine gesetzlich verpflichtende Rücksendegebühr würde einen staatlichen Eingriff in Markt und Wettbewerb darstellen, der stets nur das letzte Mittel im Fall eines Marktversagens sein darf. Erkenntnisse aus der Studie reichen nach unserer Einschätzung nicht aus, diese Frage zu entscheiden." 

Ein Viertel aller heutigen Retouren ließen sich nach Einschätzung der Bamberger Forscher durch für alle Kleiderhersteller verbindlichen Größenangaben und eine funktionierende Online-Größenberatung sparen.

Artikel in drei Größen und drei Farben bestellen, einen behalten, das ist heute gängige Praxis: Bei Kleidung und Schuhen geht fast die Hälfte der Pakete zurück, wie. Größenangaben seien heute nur "bedingt aussagekräftig und zum Teil irreführend". Das zu ändern, wäre allerdings Sache der Hersteller. Handykameras zur Körpervermessung, Datenanalyse und Künstliche Intelligenz könnten bei der Größenberatung künftig ebenfalls viele Retouren überflüssig machen - "sofern die Händler und Kunden die Technologien auch einsetzen". (dpa/jag)

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