Es ist jedoch möglich, im Spiel Geld auszugeben für zusätzliche Levels oder bessere Ausrüstungsgegenstände. Diese Free-to-play-Angebote liegen laut BIU voll im Trend: 96 Prozent des Umsatzes mit Spiele-Apps in Deutschland entfallen auf diese In-App-Käufe.

Umsatz mit Spiele-Apps

Umsatz mit Spiele-Apps

Auch Werbung in Spielen ist stark im Kommen, vor allem in Form von Videoclips. Für das Betrachten kurzer Werbefilme, häufig für andere Gaming-Angebote, erhält der Spieler Ressourcen oder zusätzliche Inhalte für sein Spiel. "Dadurch ist die Akzeptanz und Aufmerksamkeit für Werbung deutlich höher als bei anderen Werbeformen", sagt BIU-Geschäftsführer Felix Falk.

Die größte Verbreitung, ergänzt der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW), haben allerdings immer noch die klassischen Werbebanner. Sie fügen sich ins App-Layout ein und vermitteln kurze knackige Botschaften.

Product Placement hinkt hinterher

Dagegen konnte Product Placement in mobilen Games sein Potenzial nach Einschätzung des Verbands für Product Placement noch nicht ausschöpfen. Große Chancen sieht der Vorsitzende Otto Kettmann in der Kooperation von Unternehmen verschiedener Branchen, vor allem bei Casual Games. Als Beispiel nennt Kettmann die Zusammenarbeit eines Automobilherstellers mit einer Fast-Food-Kette in einem mobilen Rennspiel.

Als recht junges Geschäftsmodell sieht der BVDW die Monetarisierung der Daten von Spielern: Hierbei stellen App-Betreiber Werbetreibenden die anonymisierten Daten ihre Nutzer für Werbezwecke außerhalb der eigentlichen Spiele-App zur Verfügung.

Etablierte Publisher gegen Newcomer

Neben Newcomern wie Supercell setzen auch etablierte Player auf dem Spielemarkt verstärkt auf mobile Games. Zum Beispiel Electronic Arts (EA), das mit seiner Fußballspiel-Reihe FIFA einen echten Dauerbrenner für Spielekonsolen im Angebot hat. In den Top 20 der mobile Games in Deutschland ist EA zweimal vertreten: mit "Star Wars: Galaxy of Heroes" und "Die Simpsons: Springfield".

Mobile Spiele, so EA-Sprecher Martin Lorber, haben "im gesamten Portfolio einen großen Stellenwert". Der Schwerpunkt liege auf etablierten Spieleserien wie "Die Sims", "EA Sports Fifa" oder "Plants vs. Zombies". Bei den Geschäftsmodellen stehe Free-to-Play mit In-App Käufen im Mittelpunkt.

Top 20 Spiele-Apps nach Umsatz im Juni 2017

Top 20 Spiele-Apps nach Umsatz im Juni 2017

Nicht nur dieses Business-Konzept wird weiter dafür sorgen, dass der Markt wächst und die Einnahmen fließen. Der BIU rechnet künftig mit einer größeren Vielfalt bei den Geschäftsmodellen: "Es wird mehr Spiele geben, die unterschiedliche Monetarisierungsstrategien kombinieren, beispielsweise In-App-Käufe, Abonnements und Werbung", blickt Falk in die Zukunft.

Technologisch werden Virtual-Reality-Spiele mit der steigenden Verbreitung entsprechender Smartphone-Halterungen wichtiger werden. Auch Augmented Reality, das ein fester Bestandteil des kommenden Mobilbetriebssystems iOS 11 von Apple wird, hat laut Falk das Zeug dazu, die Smartphone- und Tablet Displays zu erobern.