Einige Hausaufgaben bleiben aber noch: So nimmt Ströer bei seiner Premiere in der Agof-Reichweitenstudie Mobile Facts in Sachen Reichweiten auf Smartphones noch keine Spitzenposition ein. Lediglich auf Rang neun reiht sich Ströer Digital hier ein. Mit 5,8 Millionen Unique User. Da die Mobile Facts 2014-III allerdings nur die durchschnittlichen Reichweiten der Monate Juli, August und September ausweist, wurde der Zusammenschluss mit Mediasquares 4,2 Millionen Unique User hier noch nicht berücksichtigt. Allerdings läge Ströer selbst mit seinem Zukauf weit hinter den führenden G+J EMS (14,7 Mio. Unique User), Interactive Media (13,6 Mio. Unique User) und Axel Springer Media Impact (10,4 Mio.). Weitere Akquisitionen sind also im Bereich Mobile Advertising zu erwarten.

Insagesamt hat Müller mit seinem Digitalisierungskurs Erfolg. Der letzte Finanzbericht vom dritten Quartal 2014 wies für Ströer einen steigenden Umsatz (plus 18,2 Prozent) und Gewinn (plus 47,9 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr aus. Im Dezember stuften mehrere Analysten deshalb die Ströer-Aktie weiterhin auf "Buy" ein. Und das, obwohl sie seit dem Digitalisierungskurs von Vorstandschef Müller sowieso schon einen rasanten Höhenflug hinter sich hat. Von unter acht Euro auf nun rund 24 Euro. Dem Aktienkurs dürfte die Meldung zum Agof-Spitzenrang noch weiteren Schub verleihen. Ob es den Aktionären allerdings auf Dauer reicht, ist fraglich: Die Börse verlangt immer nach mehr.