"Die Transaktion markiert den Beginn einer neuen Ära für unser Unternehmen. T-Online ist eine Markenikone des deutschen Digitalgeschäfts. Wir sind überzeugt, dass wir über die Ressourcen verfügen die 'most trusted online brand' Europas erfolgreich weiter zu entwickeln."

Im ersten Halbjahr legte der Erlös bei Ströer laut der zeitgleich vorgelegten Bilanz vor allem dank der Digitalsparte im Jahresvergleich um neun Prozent auf 363 Millionen Euro zu, im Digitalgeschäft kletterte der Umsatz dabei um fast ein Viertel. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um mehr als ein Drittel auf gut 78 Millionen Euro. Unterm Strich verdiente der Konzern mit 18,8 Millionen Euro rund siebenmal so viel wie vor einem Jahr. Das bisher aufgebaute Portfolio umfasst Special-Interest-Webseiten wie Giga, Spieletipps und kino.de, das Multi-Channel-Netzwerk TubeOne und den Inhalte- und Technologie-Spezialisten Content Fleet.

Schon für das kommende Jahr rechnet Ströer durch den Zukauf mit einem Umsatz von rund einer Milliarde Euro, die bereinigte operative Gewinnmarge (Ebitda) soll 23 bis 24 Prozent erreichen. Vorstand und Aufsichtsrat von Ströer beabsichtigen, der Hauptversammlung zeitnah eine Umwandlung der Ströer SE in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) vorzuschlagen. Damit könnten zum Beispiel die beiden größten Anteilseigner, Dirk Ströer und Vorstandschef Müller, mehr Investoren ins Unternehmen holen und ihren Anteil verringern - ohne dabei allzu viel Macht abgeben zu müssen.

Die Telekom konzentriert sich derzeit auf ihr Geschäft als Netzanbieter und stößt Randgeschäfte ab. Bereits seit mehreren Monaten soll T-Online anderen Konzernen zum Verkauf angeboten worden sein - dabei tat sich die Telekom aber offenbar schwer. Dem vor allem im Digitalgeschäft wachsenden Medienkonzern Axel Springer etwa wurde Interesse nachgesagt, schlussendlich winkte Vorstandschef Mathias Döpfner aber ab.

ps/dpa


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.