iOS 15: Apple verschiebt wichtige Funktion

Bei Apple verdichten sich Gerüchte, die nunmehr auf den 14. September als Termin für das erste Herbst-Event 2021 hindeuten, auf dem das iPhone 13 vorgestellt wird. Das berichtet MacRumors. Wenn die Geräte dann in der darauffolgenden Woche in den Verkauf gehen, steht auch iOS 15 zum Download parat. Das neue Betriebssystem läuft dann auf allen iPhones ab dem 6S aus dem Jahr 2015. Zum Start wird allerdings eine von Apple bereits angekündigte Funktion fehlen, auf die sich sicherlich schon viele gefreut haben. SharePlay, mit dem sich Apple-Nutzer per FaceTime beispielsweise gemeinsam Filme anschauen können, ist zunächst gestrichen.

"SharePlay wurde für die Verwendung in der iOS und iPadOS 15 Entwickler-Beta 6 deaktiviert, und wird auch für die Verwendung in der Erstveröffentlichung in diesem Herbst deaktiviert sein", heißt es laut AppleInsider im Entwickler-Beipackzettel zur jüngsten Betaversion. Mit SharePlay lassen sich künftig jegliche Inhalte vom Film bis zur Musik via FaceTime exakt synchron gemeinsam nutzen. In Corona-Zeiten bringt Apple diese Funktion zwar spät. Dafür dürfte sie aber wie gewohnt etwas komfortabler und ausgetüftelter daherkommen als bei der Konkurrenz. Laut Apple soll SharePlay "später im Laufe des Herbstes" nachgereicht werden. Ob es für die Verschiebung technische Gründe gibt, oder ob Copyright-Probleme beim gemeinsamen Nutzen von Medien schuld sind, ist bisher nicht bekannt.

Gemeinsam getrennt fernsehen – an dieser Funktion muss Apple noch länger basteln.

Gemeinsam getrennt fernsehen – an dieser Funktion muss Apple noch länger basteln.

Ohne Magnetstreifen: Das sind die neuen Kreditkarten

Seit den frühen 60er Jahren sehen Kreditkarten so aus, wie sie eben aussehen – mit dem schwarzen Magnetstreifen auf der Rückseite, der vor einem halben Jahrhundert noch einen enormen Fortschritt beim bargeldlosen Bezahlen bedeutete. Doch nun heißt es Abschied nehmen vom gewohnten Look. Nachdem bereits Apple mit seiner Apple Card auf einen wesentlich dezenteren Magnetstreifen setzt, verabschiedet Mastercard die einst von IBM entwickelte Technik nun ganz. Wie das US-Unternehmen in einer Pressemitteilung schreibt, gibt es in Europa bereits ab 2024 keine Karten mit Magnetstreifen mehr aus. Die USA sollen 2027 folgen.

"Wir swipen den Magnetstreifen nach links", heißt es von Mastercard in Anlehnung an Tinder und an Kreditkartenlesegeräte. Mastercard ist damit das erste große Finanzunternehmen, bei dem der schwarze Streifen sein Ablaufdatum erreicht hat. Und das aus gutem Grund: 86 Prozent aller Kartenzahlungen werden bereits heute über den Chip auf der Karte durchgeführt. Der früher so wichtige Streifen kommt kaum mehr zum Einsatz. Mastercard setzt bei seinen Karten künftig auf den Sicherheitschip und auf die drahtlose Nutzung mit dem Nahbereichsfunk NFC. Wie das aussehen könnte, zeigen die Amerikaner mit der Grafik einer Next-Gen-Karte, die an das schlichte Design der Apple Card erinnert. So stilvoll wurde eine Kreditkarte noch nie zum Glühen gebracht.

Neuer Look – in Anlehnung an die Apple Card.

Neuer Look – in Anlehnung an die Apple Card.

Afghanistan: Robotik-Expertinnen hoffen auf Flucht

Mädchen und Frauen gehören zu den Hauptopfern der dramatischen Entwicklungen in Afghanistan. Bildung, Beruf und Teilhabe an der Gesellschaft – all die selbstverständlichen Rechte, die sich die weibliche Bevölkerung in den letzten beiden Jahrzehnten erkämpft hatte, werden nach der Rückkehr der Steinzeit-Islamisten der Taliban nun wieder zurückgedreht. Zu den Betroffenen gehört auch ein weltweit populäres Team von 25 Robotik-Expertinnen zwischen 12 und 18 Jahren. Sie hatten seit 2017 für viel Furore gesorgt, waren von Politikern gefeiert worden und hoffen nun auf eine Fluchtmöglichkeit aus Afghanistan.

Die jungen Erfinderinnen hatten immer wieder aus einfachsten Teilen clevere und für ihre Heimat wichtige Gerätschaften gebaut, darunter 2020 ein Beatmungsgerät aus ausrangierten Autoteilen. Unter den Taliban haben auch diese Mädchen und Frauen nun keine Perspektive mehr. Die Menschenrechtsjuristin Kimberley Motley bittet die Regierungen von Kanada und den USA nun um Unterstützung für das Team. In einem Essay in der Washington Post schreibt sie: "Für Mädchen wie die des Afghan Girls Robotic Team, die beschlossen haben, ihr Land zu verlassen, hängt ihre Sicherheit und Zukunft von Staaten wie den USA ab, die ihnen eine Ausreise ermöglichen."

Für mehr Sicherheit: Ausweiskontrolle bei Tinder

Einen Kinderausweis – den kennt man. Nun kommt der Tinderausweis. Die Flirt-App bietet ihren Nutzern künftig weltweit die Möglichkeit an, sich per Ausweis, Pass oder Führerschein zu identifizieren, und damit die Echtheit ihres Namens und ihres Profils zu bestätigen. Das soll die Flut von Fake-Profilen eindämmen. "Wir wissen, dass eines der wertvollsten Dinge, die Tinder tun kann, damit sich Mitglieder sicher fühlen, darin besteht, ihnen mehr Vertrauen zu geben, dass ihre Matches authentisch sind", wird Tinders Sicherheitschef Rory Kozoll in einer Pressemitteilung des Unternehmens zitiert.

Konten von Nutzern, die ihre "Ausweiskontrolle" erfolgreich absolviert haben, werden dann als "verifiziert" gekennzeichnet, ähnlich wie beim blauen Haken auf Twitter, nur eben zum Flirten. Tinder bietet den neuen Service als erstes Unternehmen der Dating-Branche an. Zunächst soll die Verifizierung per Ausweis, die in Japan bereits seit 2019 als Test läuft, freiwillig bleiben. 9to5Mac spekuliert allerdings bereits, dass sie bei hoher Akzeptanz durch die Nutzer verpflichtend werden könnte.

Tinder-Flirts sollen mit Ausweis sicherer werden.

Tinder-Flirts sollen mit Ausweis sicherer werden.


Autor: Jörg Heinrich

Jörg Heinrich ist Autor bei W&V. Der freie Journalist aus München betreut unter anderem die Morgen-Kolumne „TechTäglich“. Er hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Internet und Social Media künftig funktionieren, ohne die Nutzer auszuhorchen. Zur Entspannung fährt er französische Oldtimer und schaut alte Folgen der ZDF-Hitparade mit Dieter Thomas Heck.