Die Berliner setzen dabei auf eine 2016 angeschobene Koalition, die Coalition Against Ad Fraud - CAAF, die mit neuen Mitgliedern aus dem Bereich der mobilen Werbeplattformen (AdAction, AdColony, Applift, Aarki, Dynalyst, Fyber, I-Mobile, Inmobi, IronSource, Jampp, Nend, Remerge, Vungle und YouAppi) gerade erweitert und mit Grundlagen versehen wurde.

Die Koalition bekennt sich nun per Vertrag zu festen Richtlinien und zu einer engen Zusammenarbeit, um Werbungtreibende bei der Bekämpfung von Fraud mit neuen Lösungen zu unterstützen.

Welche Maßnahmen ergriffen werden

Die Betrugsraten variieren laut Adjust je nach Netzwerk und Publisher. Sie reichen demnach von unter einem bis über 10 Prozent der gesamten Medienausgaben. "Die Raten lassen sich nur eindämmen, wenn die Betrüger in ihren Einnahmen beschnitten werden und sich somit aus der Kampagne und bestenfalls aus dem Netzwerk freiwillig zurückziehen. Deshalb ist es unerlässlich, die Attribution an der Quelle zu verweigern - ein Schwerpunkt der CAAF", heißt es aus Berlin.

Die Richtlinien orientieren sich übrigens an den Normen des Interactive Advertising Bureau (IAB) für bessere Onlinewerbung und des Media Rating Council (MRC). Die CAAF-Mitglieder akzeptieren des Weiteren Richtlinien für Übertragungszeiten und eine einheitliche Definition, wer für den Umgang mit Fraud verantwortlich ist.

Ein konkretes Beispiel für die Anwendung der Richtlinien: das Abweisen von angeblich organischem Traffic, wobei zwei Parteien in die Verantwortung genommen und zur Zusammenarbeit angehalten werden. Auf der einen Seite steht dabei der Attribution-Anbieter, der den Betrug erkennt und abweist. Auf der anderen Seite stehen die Netzwerke, die Werbungtreibende nicht für betrügerische Aktivitäten zahlen lassen und sich gleichzeitig dazu verpflichten, betrügerische Publisher aus ihrem System zu entfernen.

Welche Größenordnung Ad-Fraud einnimmt

Adjust übrigens, Anbieter des Tools Fraud Prevention Suite (FPS) zur Bekämpfung betrügerischer Werbemaßnahmen, kann Zahlen nennen. Das System lehnt am Tag weltweit "Attribution aufgrund von Fraud" im Wert von rund einer Million US-Dollar ab. Dazu gehören Apps von Firmen wie Zynga, Pocket Gems, Careem und Viber.

Richtig und ehrlich geplant geht es bei Attribution darum, welcher Kanal oder Touchpoint welche Relevanz hat und was er jeweils für einen Beitrag dazu leistet, dass das Marketingziel erreicht wird. Danach lassen sich dann die Budgets verteilen, um Kampagnen optimal zu planen und auszusteuern. 


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.