PHD:
Gamification folgt auf Social Media und Mobile
Das Media-Network PHD sieht Gamification als großes Thema für Marken. Ein neues Buch trommelt für die Spielmechaniken – die auch intern eingesetzt werden.
Keine Spielerei: Die Mediaagentur PHD widmet sich in ihrer neuesten Publikation "Game Change" dem Thema Spiele und Gamification, also der Übertragung von Spielmechaniken. Für Geschäftsführer Dirk Fromm stellt dies einen der großen Trends dar, den Marken und Marketing besetzen müssen: "Wir sind fest davon überzeugt, dass hier etwas Ähnliches stattfindet wie vor ein paar Jahren bei Social Media", erklärt er. "Social Media greift ein Grundmuster des menschlichen Verhaltens, das Kommunizieren, auf. Beim Thema Gaming ist es genauso, nur dass diesmal unser Spieltrieb herausgefordert wird."
Game Change, zu dem auch die flankierende Microsite phd-game-change.de gehört, will aufzeigen, wie Spiele das Potenzial ihrer Spieler aktivieren und wie sich diese Engagement-Mechaniken für Marken nutzen lassen. Dabei geht es weniger um Werbebuchungen in Spieleumfeldern – wenngleich auch diese zunehmen. Entscheidender ist, wie sich die Mechanismen, die eine Milliarde Gamer weltweit dazu bringen, sich in Spielen zu engagieren, genutzt werden können. Ein zentraler Punkt: das Streben, die nächste Herausforderung zu meistern. Ein Phänomen, das dem Buch zufolge für Spiele, den Beruf, aber auch Produkte und Marken gilt. "Wir müssen uns mit den Motivationen, den Mechanismen dahinter und den Bedürfnissen der Menschen ganzheitlich beschäftigen, auch bei der Kampagnen- und Mediaplanung", fährt Fromm fort. Für PHD ist das nicht nur ein Kundenthema.
Das Netzwerk setzt mit seiner Plattform Source auch intern auf Gamification. "Das ganze Thema Mediaplanung und Mediainvestmentberatung wird über dieses Betriebssystem gehandhabt", sagt Fromm. "Die grundlegende Infrastruktur von Source funktioniert aber mit den Mechaniken eines großen Online-Spiels. Ein Massive-Multiplayer-Gaming-Layer, über den alle Mitarbeiter weltweit an einem Projekt mitwirken können." Für Aktivitäten wie das Einbringen, Kommentieren oder Weiterentwickeln von Ideen erhalten die Mitarbeiter Punkte. Diese werden auch präsentiert: "Wenn Sie in Frankfurt morgens ins Büro kommen, laufen Sie am Leadership Board vorbei. Dort sehen Sie, wer letzte Woche und letzten Monat gut gespielt hat. Oder wie wir im Nationenvergleich dastehen“, erzählt der Geschäftsführer. Die Mechanik stachelt dabei nicht nur den Ehrgeiz und den Wettbewerb zwischen den Standorten und Mitarbeitern an – sie kooperieren auch mehr, die typischen Silogrenzen werden übersprungen. Die Auswirkungen auf Motivation und Teamgeist sind laut Unternehmen deutlich größer als bei früheren Incentivierungsprogrammen. "Das ist eine neue Ära des Arbeitens – ungefähr so wie die Umstellung von Einzel- auf Großraumbüros", sagt Fromm.