Unges Version hört sich ein wenig anders an: Laut dem Youtuber seien zugesagte Sponsoring-Gelder für seine Tour nie von Mediakraft überwiesen worden. Man habe sich nach mehreren aussichtslosen Gesprächen an Anwälte gewandt. Ihm sei allerdings umgekehrt von einem Mitarbeiter von Mediakraft gedroht worden, ihn in die Privatinsolvenz zu schicken. Trotzdem hat er sich auf ein juristisches Kräftemessen eingelassen, Unge unterstreicht: "Mein Stolz und meine Menschenwürde sind mir in diesem Fall wichtiger als die Reichweite."

An Reichweite allerdings scheint es Unge künftig voraussichtlich doch nicht zu fehlen. Der neue Kanal hatte schon am Montagmorgen eine halbe Million neuer Abonnenten gewonnen. Die Medienaufmerksamkeit ist enorm, #freiheit ist am Montag weltweit das wichtigste Hashtag auf Twitter.

Simon Unge ist nicht der erste Promi, der Mediakraft den Rücken kehrt. Vor zwei Monaten hatte Youtuber LeFloid gekündigt. Das könnte zu einer eigenen Lawine führen, denn nicht nur die sozialen Netzwerke quillen über mit Kommentaren und Solidarnoten. Das Video könnte eine bittere Signalwirkung auslösen und für Mediakraft und deren Investoren einige unerwünschte Konsequenzen haben:


Autor: Anja Janotta

seit 1998 bei der W&V - ist die wohl dienstälteste Onlinerin des Hauses. Am liebsten führt sie Interviews – quer durch die ganze Branche. Neben Kreativ- und Karrierethemen schreibt sie ab und zu was völlig anderes - Kinderbücher. Eines davon dreht sich um ein paar nerdige Möchtegern-Influencer.