24 Prozent der Werbeeinahmen 2012 entfallen auf das digitale Segment, rund 215 Millionen US-Dollar hat die "NYT" so verdient. Die Rückgänge im Print-Werbemarkt und dem Print-Verkauf kann auch die New York Times über ihr Digitalgeschäft nicht auffangen. Aber es reicht fast für stabile Geschäftszahlen. Und der Anstieg der digitalen Abo-Einnahmen ist ein umso erfreulicheres Signal mit Blick darauf, dass auch das Geschäft mit digitaler Werbung für die NYT rückläufig war - 1,9 Prozent weniger als im Vorjahr hat der Konzern so verdient. Der Werbemarkt, analog wie digital, war für Thompson im vierten Quartal 2012 "herausfordernd" - und genau die gleiche Erwartung verbindet er mit dem ersten Quartal 2013.

Zulegen will Thompson dagegen bei den Vertriebsumsätzen: Durch weitere Preiserhöhungen im Printsegment und Wachstum im Digitalen: "Die demonstrierte Bereitschaft unserer Nutzer hier und rund um die Welt, für den Qualitätsjournalismus, für den die New York Times und die anderen Titel der Company bekannt sind, zu zahlen, wird ein Grundstein in unserer Wachstumsstrategie sein, die wir zur Zeit entwickeln und über die ich später im Jahr noch viel zu sagen haben werde", verkündete er anlässlich der Quartalszahlen.

Auch wenn bei weitem nicht jede Medienmarke die Strahlkraft und Skalierbarkeit einer "New York Times" hat, die zehn Prozent ihrer Digital-Abonnenten außerhalb der USA verbuchen kann und China als zweitgrößten Markt für mobile Zugriffe verzeichnet. Auch wenn deutsche Medien schon rein vom Sprachraum her viel kleinere Zielgruppen aufweisen und auch die deutsche Leserschaft anders ticken mag: Es ist jetzt schon klar, dass diese weiteren Verkündungen Medienhäuser hierzulande wieder mit großem Interesse verfolgen werden.


Autor: Ralph-Bernhard Pfister

Ralph Pfister ist Koordinator am Desk der W&V. Wenn er nicht gerade koordiniert, schreibt er hauptsächlich über digitales Marketing, digitale Themen und Branchen wie Telekommunikation und Unterhaltungselektronik. Sein Kaffeekonsum lässt sich nur in industriellen Mengen fassen. Für seine Bücher- und Comicbestände gilt das noch nicht ganz – aber er arbeitet dran.