OC&C rät Verlagen zur Multi-Channel-Strategie
Die Printmedien präsentieren bislang ein wenig überzeugendes iPad-Angebot - zu diesem Schluss kommt die aktuelle Studie von OC&C Strategy Consultants. Dabei ließe sich der Abwärtstrend durch eine fundierte ePublishing-Strategie stoppen.
Tablet Apps sind modern und sexy - doch sie sind „nur ein Element einer erfolgreichen Multi-Channel-Strategie“, wertet Andreas von Buchwaldt, Partner bei OC&C, in einer aktuellen Studie. Medienunternehmen müssten ihre Inhalte daher auch für Netbooks, Smartphones sowie für TV- und Printprodukte nutzbar machen. Tablet Apps würden zwar weiter an Bedeutung gewinnen, sagt Buchwaldt: „In Summe rechnen aber die meisten Unternehmen auch langfristig mit Downloads von unter zehn Prozent der Printauflage.“
Als verbesserungswürdig stufen die Studien-Macher auch die Konzeption der Apps ein. Diese erhielten in Nutzerbewertungen häufig deutlich schlechtere Noten als Spiele oder Utility-Angebote. Das Pricing für Medien-Apps sollten die Verlage ebenso überdenken. Es bestehe zwar eine grundsätzliche Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Inhalte, die jedoch weit weniger ausgeprägt als bei Filmen, Spielen oder Musik sei. Von den Preisen der Printprodukte auszugehen, sei in jedem Fall der falsche Ansatz.
Laut der Untersuchung gibt es in Deutschland derzeit rund 40 Apps von Nachrichten- und Zeitschriftenformaten für das iPad. Für gut 70 Prozent der in Deutschland erscheinenden Verlagstitel sollen Anfang 2013 kostenpflichtige Angebote für das iPad verfügbar sein.