Die Zuwächse verteilten sich 2014 im gewohnten Monatsrhythmus. Die höchsten Displayspendings erfolgen im zweiten Quartal sowie mit dem absoluten Peak im vierten Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft. Für eine Ausnahme sorgte 2014 die Fußball-WM: "Werbekunden haben die Fußballfans verstärkt über die Smartphones angesprochen", sagt Wersch. Der Rückgang der mobilen Werbeausgaben im Sommer im Vergleich zum Frühjahr war also nicht so stark wie bei den Desktopanzeigen.

Die Stärke der digitalen Hoffnungsträger muss sich noch zeigen. Welche Triebkraft Programmatic Advertising entwickelt, wird beobachtet. "Momentan steht der automatisierte Einkauf für einen niedrigen zweistelligen Prozent­anteil des Gesamtumsatzes", schätzt Paul Mudter, Sprecher des OVK. Ob es sich um echtes Wachstum oder eine Umschichtung handelt, könne der OVK allerdings noch nicht beurteilen. Auch nicht ganz klar ist, wie viele der Um­sätze von Native Advertising in der OVK-Statistik auftauchen. Das hängt davon ab, ob die Vermarkter diese Umsätze dem Displaymarketing zurechnen. "Eine Standardregelung zur Meldung von Native-Advertising-Umsätzen haben wir noch nicht festgelegt", sagt Mudter.

Euphorie unter den OVK-Mitgliedern herrsche keine, aber eine allgemeine Zufriedenheit. Mudter: "Vom Wachstum profitieren nicht nur die US-Amerikaner." Damit weiter Budgets bei den hiesigen Vermarktern landen, arbeiten sie mehrere Baustellen ab. Dazu gehören der Umgang mit Adblockern sowie die Forderung der Werbekunden und Mediaagenturen nach weiteren Leistungs- und Wirkungsnachweisen. "Wir führen zu Themen wie Visibility und Viewtime sehr konstruktive Gespräche mit Werbekunden und Agenturen, ohne die Aufgeregtheit früherer Diskussionen", sagt Mudter.

Eine Konsolidierung unter den Vermarktern erwartet der OVK nicht. "Die einzelnen Übernahmen in den letzten zwei Jahren stehen in keinem Vergleich zu den neuen Playern, die in den Markt gekommen sind – vor allem im programmatischen Segment", sagt Wersch.