
"taz": Suchmaschine für Parteispenden
Mit Parteispenden-Watch der "taz" können Nutzer die Spendenberichten des Bundestags nach Partei, Betrag, Namen und juristischer Person filtern. Für die Daten von 2009 zeigt sie die Spender sogar geographisch anhand einer Deutschland-Karte auf.
Der bayerische Automobilhersteller BMW hat der CDU/CSU im Bundestagswahljahr 2009 mehr als 133.000 Euro an Spenden zukommen lassen. Eine solche Information setzte bisher umständliche Recherche in den Jahres-Spendenberichten des Bundestags voraus. Das Online-Portal der "taz" hat sich dazu etwas einfallen lassen und startet eine Parteispenden-Suchmaschine.
Die Nutzer können die Spendenberichte von 1994 bis 2009 (dem derzeit aktuellsten) durchkämmen lassen. Gesucht werden kann nach Partei, Betrag, Namen oder juristischer Person. Erfasst sind alle Zuwendungen ab 10.000 Euro Gesamtsumme pro Person und Jahr. Für das Wahljahr 2009 kann mittels einer Karte gezielt nach regionalen Spendern recherchiert werden.
Die "taz" hofft bewusst auf findige User: in der kommenden Wochenendausgabe ruft sie ihre Leser zum Durchsuchen der Daten auf, um so Hinweise für weitere Recherchen zu möglichen Unregelmäßigkeiten im Rahmen von Parteispenden zu erhalten. Zugänglich gemacht werden die Informationen für taz.de dabei durch Journalisten des Teams Opendatacity.de. Der neue Suchmaschinenservice ist für die Nutzer kostenlos. Da man für die Suchmaschine Parteispenden-watch jedoch laut "taz"-Chefredakteur Reiner Metzger "Personal und Knowhow im Wert von gut und gerne zehntausend Euro zur Verfügung gestellt habe", hoffe er auf die Bereitschaft der User, eine solche journalistische Leistung freiwillig über die Mikropayment-Funktion taz-zahl-ich zu honorieren.