
US-Zeitschriftenmarkt:
"Entertainment Weekly" wird zum Monatsmagazin
Die Zeitschrift war lange Vorbild für deutsche Blattmacher. Doch nun wird auch sie von der Print-Krise eingeholt. Und wechselt die Erscheinungsfrequenz.
Über viele Jahre hatte das US-Film- und Unterhaltungsmagazin Entertainment Weekly Vorbildcharakter für deutsche Blattmacher: wegen der lockeren und unkonventionellen Art mit Themen umzugehen, der innovativen Rubriken und der hervorragenden Artdirection. Doch jetzt hat die Print-Krise auch dieses vom US-Journalisten Jeff Jarvis entwickelte Blatt eingeholt.
Von August an erscheint die Zeitschrift nur noch monatlich. Darüber hinaus soll es einige zusätzliche Ausgaben zu Spezialthemen geben. Der Titel allerdings mit dem Attribut "Weekly" wird nicht in ein "Monthly" geändert.
"Ich möchte mich nicht von einem Namen trennen, der von den Lesern geliebt wird", erklärte der ehemalige Vize und künftige Chefredakteur JD Heyman lapidar. Er löst den Noch-Chefredakteur Henry Goldblatt nach 17 Jahren an der Spitze des Blatts ab.
Ändern wird sich auch nicht der Abopreis des Magazins und auch nicht der Kiosk-Copypreis von 6,99 Dollar. Laut US-Auflagenkontrolleur Alliance for Audited Media verkaufte Entertainment Weekly in der zweiten Jahreshälfte 2018 immerhin noch durchschnittlich 1,5 Millionen Exemplare.
Verstärkte Investitionen in den Online-Auftritt
Schwierigkeiten bereitet aber vor allem der Anzeigenverkauf. Und die sind offenbar bei Wochenzeitschriften noch größer als bei Monatsmagazinen. Investieren will Heyman nun verstärkt in den Online-Auftritt EW.com sowie in Videos und die sozialen Medien.
Entertainment Weekly ist Ende 2017 durch die Übernahme des Verlags Time Inc. in den Besitz der Meredith Corporation gelangt. Während Meredith in der Folgezeit das Time Magazine, Fortune und Sports Illustrated verkauft hat, will der Verlag das Celebrity-Magazin People sowie Entertainment Weekly in das eigene Zeitschriften-Portfolio integrieren.