Wie kann das konkret aussehen?

Ich finde es schon immer lustig, dass Senderstudios keine Fenster haben. Da soll der Moderator die Gesellschaft reflektieren und kann noch nicht einmal zur Tür heraus sehen. Das ist das Tolle am Digitalen. Nicht nur der Hörer kann den Moderator sehen, sondern der Moderator auch den Hörer. Jeder trägt mit seinem Smartphone sein eigenes Ministudio bei sich. Der Hörer kann so Content schaffen, den der Sender nutzen kann. Das ist eigentlich großartig. Aber die Sender tun es kaum. Ein Fehler. Denn nun bringen Marken selbst Inhalte on air, die Radiostationen zuvor als nicht machbar abgetan haben. Dabei macht die Digitalisierung so vieles möglich.

Muss Radio also interaktiver sein?

Zumindest haben die digitalen Medien hier das Sagen. Deshalb existieren sie. Weil sie den Leuten zeigen, dass sie mit ihren Geräten selbst Content schaffen, versenden, teilen und Meinung machen. Aber all das lässt die Radiosender kalt. Deshalb habe ich vor Jahren mit Blackberry ein Konzept erstellt, das die Leute ermutigt hat, Inhalte zu schicken. Lange bevor es die heutige Technik gab, schafften wir es, User-Generated-Content ins Radio zu bringen. Andernfalls wäre doch das Programm bei Verkehrsfunk, Wetterbericht und Song-Abspielen stehen geblieben.

Weitere Informationen zum Programm, den Referenten und zur Anmeldung für die Teilnahme am Radio Advertising Summit gibt es unter radio-advertising-summit.de. Die Shortlist für den Radio Advertising Award finden Sie hier.


Autor: Katrin Otto

ist Expertin für Medien. Sie schreibt über Radio, Außenwerbung, Kino, Film und und natürlich Podcast und Streaming. Privat ist sie gern auf Konzerten, im Kino oder im Wasser.