In allen Muji Shops auf der ganzen Welt sind die Wände weiß und die Regale aus Edelstahl. Die Läden sind stets gut ausgeleuchtet, die Einkaufstüten aus braunem Recycling-Papier. Die gesamte Kommunikation und die Auszeichnung der Ware sind ebenfalls extrem nüchtern. Die Fotos auf der Shopseite sind sachlich, die Produktbeschreibungen informieren nur über das Nötigste der Artikeleigenschaften. Es wird ebenfalls darauf hingewiesen, dass die Produkte möglichst ressourcenschonend hergestellt werden.

Auch wenn alles so nüchtern präsentiert wird, hat der Muji Store für mich viel Atmosphäre. Ähnlich wie in einer japanischen Wohnung werden auf kleinem Raum viele Produkte präsentiert und es ist trotzdem übersichtlich. Und auch wenn Muji keine Marke sein will, sondern nur für gute Produkte stehen will, ist diese Art der Kommunikation natürlich ein Branding. Und zwar ein sehr überzeugendes, denn die Haltung des Unternehmens wird auf die Produkte und deren Vertrieb gespiegelt. Und für uns Europäer kommt zu der Schlichtheit der Darstellung, eine exotische Note hinzu. Denn überall sind japanische Schriftzeichen zu sehen, die wahrscheinlich "Keine Marke" heißen.

Der Autor: Norbert Möller ist seit 2003 Executive Creative Director der Peter Schmidt Group und leitet deren Corporate Design Team am Standort Hamburg. Zu den von ihm betreuten Marken und Unternehmen zählen unter anderem Linde, Henkel, Kühne+Nagel, die Postbank, REWE, die Stadt Hamburg und das Goethe Institut. Möller studierte Visuelle Kommunikation an der HfBK Braunschweig und arbeitet seit 1992 bei der Peter Schmidt Group, darunter von 1999 bis 2003 als Geschäftsführer.


Autor: Norbert Möller

Unser Design-Kolumnist Norbert Möller ist seit 2003 Executive Creative Director der Peter Schmidt Group und leitet deren Corporate Design Team am Standort Hamburg. Er studierte Visuelle Kommunikation an der HfBK Braunschweig und arbeitet seit 1992 bei der Peter Schmidt Group, darunter von 1999 bis 2003 als Geschäftsführer.