
Fastfood:
"Lovin' it?": McDonald's und die Amerikaner - Die Liebe schwindet
Für Europäer galt McDonald's bislang als Synonym für (mangelnde) amerikanische Esskultur. Vielleicht müssen sie ihr Bild bald revidieren. Denn die Fastfood-Kette verliert in den USA an Anziehungskraft - vor allem bei den 18 bis 32-Jährigen.
Für Europäer galt McDonald's bislang als Synonym für (mangelnde) amerikanische Esskultur. Vielleicht müssen sie ihr Bild bald revidieren. Denn die Fastfood-Kette verliert in den USA an Anziehungskraft - vor allem bei den 18 bis 32-Jährigen. Bereits im vergangenen Jahr hatte "Adage" aus einem McDonald's-internen Papier zitiert, wonach es die Kette unter den US-Millennials anscheinend nicht einmal mehr unter die Top-10 ihrer Lieblingsrestaurants schaffe. Das klang zunächst beinahe zu alarmistisch - schließlich ist McDonald's im Hinblick auf den Umsatz landesweit immer noch mit großem Abstand die Nummer Eins vor Subway. Aber: Die Millennials sind für eine Marke wie McDonald's die wichtigste Zielgruppe. Das weiß man sehr genau in der Unternehmenszentrale in Oak Brook (Illinois).
Der McDonald's-Umsatz in den USA ist rückläufig. Im Februar schrumpfte er um 1,4 Prozent - weit stärker als von Analysten erwartet. Im Januar war der Umsatz pro Filiale um 3,3 Prozent zurückgegangen; im Dezember bereits um 3,8 Prozent. Über die Ursachen wird fleißig spekuliert. Veränderte Essgewohnheiten, zu komplizierte Menüs (über 120 Auswahlmöglichkeiten), zu wenig Geld in den Portemonnaies der bislang so treuen Kundschaft. Im vergangenen Jahr hatte der Fastfood-Vorreiter sein Speisenangebot und die Auswahlmöglichkeiten in den Restaurants massiv ausgebaut. Man wähnte sich damit auf dem Königsweg. Es hieß, die Gäste wünschten dies, insbesondere die jüngeren. Die Folgen waren stattdessen überfordertes Personal und längere Wartezeiten. Die jüngste Reaktion auf den Umsatzrückgang ist jetzt die zeitliche Ausdehnung der Frühstückangebote in den McDonald's-Restaurants.
Auch auf dem deutschen Markt läuft es bei McDonald's derzeit nicht ganz rund. "Der Wettbewerb hat sich dramatisch verschärft", schreibt Matthias Biebl, ehemals Director Corporate Affairs bei McDonald's Deutschland, in seinem exklusiven Gastbeitrag für W&V Online: "McDonald’s muss daher mehr denn je überzeugende Gründe liefern, warum man dort und nicht woanders essen sollte."
Erst vor einer Woche hat McDonald's Deutschland den Vertrag mit der Stammagentur Heye & Partner nach 43 Jahren gekündigt und den Etat neu ausgeschrieben.