Achim Schaffrinna:
"Microsoft und Google haben Apple beim Interface-Design als Taktgeber abgelöst"
"iOS7 zu installieren ist wie ein neues Telefon zu bekommen", schwärmt Apple über iOS7. Design-Blogger Achim Schaffrinna sieht das ein bißchen nüchterner. Ein Kommentar.
"iOS7 zu installieren ist wie ein neues Telefon zu bekommen", schwärmt Apple über iOS7. Design- Blogger Achim Schaffrinna sieht das ein bißchen nüchterner. Ein Kommentar.
Das neue iOS7 wirkt, als hätte man Windows Phone, Android und iOS zu einer Einheit verschmolzen. Funktionell wie grafisch haben sich nun alle Betriebssysteme, in dem der eine vom anderen abschaut, auf eine Art Standard hin zu bewegt. Mit jedem Update fallen die Unterschiede geringer aus, siehe etwa beim Control Center im iOS7, das nun auch die wichtigsten Funktionen mit einem Wisch bereithält.
Dass nun auch Apple unter der Designführung von Jony Ive stärker in Richtung Flat Design steuert, also auf ein auf jegliche Schnörkel verzichtendes Interface, wie es Nutzer von Microsoft und Google her kennen, deutete sich an – überraschend ist die Entwicklung bei Apple auch hier nicht. Erstmals wird die Handschrift von Ive nun auch beim Interface-Design sichtbar. Es wurde Zeit, dass sich Apple in diesem Bereich bewegt. Microsoft und Google haben in diesem Segment schon längst Apple als Taktgeber abgelöst – sie sind es, die derzeit die Standards in Sachen Einfachheit setzen.
Der iOS7-Kalender wurde von der Lederoptik befreit und wirkt nun smarter und klarer, ähnelt allerdings auch stark dem Google-Kalender. Auch bei den App-Icons greift nun das von Ive ausgelobte Einfachheitsprinzip. Sonderlich konsistent wirkt die Gestaltung der Oberfläche allerdings nicht, setzt Apple beim Mac OS X Mavericks doch weiterhin auf den verspielteren Glossy-Look. Hier wartet noch eine ganze Menge Arbeit auf die Designer bei Apple, um beide Welten miteinander zu harmonisieren.