
ARD-Krimi:
"Nicht gefragt": "Tatort" brüskiert Barschel-Witwe
Freya Barschel ist die Anlehnung des "Tatort"-Drehbuchs an den wahren Fall Uwe Barschel nicht recht. Der Drehbuchautor habe "einfach gemacht“.
Bei den Zuschauern kommt der neueste Fall des „Tatort“-Kommissars Borowski gut an. Bei Freya Barschel, der Witwe des unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommenen schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Uwe Barschel, nicht. Sie kritisiert die Folge „Borowski und der freie Fall“ vom Sonntag ganz offen. Interessant: Gesprochen hat mit ihr die neue, auf People-Themen spezialisierte Münchner Nachrichtenagentur Spot on News, die dapd wenige Tag vor Insolvenz von Unternehmensteilen gegründet hat. Freya Barschel ist die Anlehnung des Krimi-Drehbuchs an den wahren Fall Barschel nicht recht. Sie sagt gegenüber „Spot on News“: „Dies ist jetzt mit mir aber nicht abgesprochen worden. In keinster Weise wurde ich gefragt, ob ich damit einverstanden bin.“ Der Drehbuchautor, Alfred Breinersdorfer, habe den Tatort „einfach gemacht“.
Freya Barschel habe den „Tatort“, der am Sonntag eine Einschaltquote von 8,23 Millionen Zuschauern erreichte, nicht gesehen, so die Agentur. Sie habe nur jemanden gefragt, der ihn gesehen habe, „aber der fand ihn stinklangweilig.“
Der Agentur zufolge ist die Witwe des ehemaligen Ministerpräsidenten Schleswig-Holsteins immer noch überzeugt, dass ihr Mann ermordet wurde. Die Selbstmordthese sei „eindrucksvoll widerlegt“ worden. Damit spielt auch der „Tatort“; der ARD-Krimi siedelt die Geschichte bei Journalisten und Fotografen an, die den Fall im Herbst 1987 hautnah miterlebt haben. Aufgerollt wird in dem Stück auch die These, dass Geheimdienste ihre Finger im Spiel gehabt haben könnten.