Condé Nast:
"Quintessence" spannt mit Luxus den Bogen von "Myself" bis "GQ"
Condé Nast bringt jetzt mit "Quintessence" eine besondere Luxus-Beilage zusammen mit den Dezember-Ausgaben aller Verlagstitel auf den Markt.
Geschafft: Condé Nast legt der Dezember-Ausgabe all seiner fünf Magazine "Myself", "Glamour", "GQ", "Vogue" und "AD" ein Hochglanz- Supplement bei. Titel: "Quintessence". Das Heft, das über Monate unter dem Arbeitstitel Shokunin von den Chefredakteuren der fünf Titel entwickelt worden ist, kommt in einer Gesamtauflage von stattlichen 800.000 Exemplaren zusammen mit den Dezember-Ausgaben und separat als E-Paper ab dem heutigen Mitwoch auf den Markt.
Siehe da: "Quintessence" ist alles andere als ein Anzeigenblatt der gehobenen Klasse. Andrea Ketterer ("Glamour"), Sabine Hofmann ("Myself"), Oliver Jahn ("AD"), José Redondo-Vega ("GQ") sowie Christiane Arp ("Vogue") und ihre Teams haben etwas komplett Neues entwickelt, das – zumeist - wie aus einem Guss wirkt. Auf 194 Seiten und unterteilt in die fünf Ressorts "Klug", "Radikal", "Poetisch", "Sexy" und "Raffiniert" ist das Spektrum so groß wie das dahinter stehende Condé-Nast-Portfolio. In Bilderstrecken sind Highlights aus allen Magazinen zu finden. Die 20-jährige "Glamour"-Leserin dürfte genauso Lesens- und Sehenswertes finden wie der 50-jährige "AD"-Fan mit Architektur-Ambitionen. Der gemeinsame Nenner ist Luxus. Auch unkonventionelle Darstellungsformen finden ihren Platz zwischen all den Hochglanzanzeigen von Unternehmen wie Wempe, Allude, aber auch Glenfiddich oder Geberit (selbst die Werbeklientel deckt alle Zielgruppen des Hauses ab). So gibt es eine Graphic Novel. Selbst das Cover ist ein Gemeinschaftswerk, die "Quintessenz" des Projekts: Als Titelmotiv wurde aus den Entwürfen der Kreativen der fünf Blätter ein typografisches Cover von Axel Lauer ("GQ") gewählt . Mit jedem der fünf Hauptmagazine erscheint es in einem anderen Farbcode.
"Quintessenz" ist nicht nur etwas fürs Auge: Ungewöhnlich ist etwa das Gespräch zweier Weltstars. Karl Lagerfeld trifft auf Till Lindemann von Rammstein, moderiert von "Vogue"-Chefredakteurin Christiane Arp und "GQ" Editor-at-Large David Baum. Der Modepapst und der raue Musiker reden über die wichtigen Dinge – über Heimat, Sexualität und das Älterwerden. Oder das Stück von Andreas Laux alias @teutoburger, das den Einfluss neuer Medien auf die Literatur beschreibt. Der Leiter der Digitalredaktion des Männer-Lifestyle-Titels "GQ" macht gar einen Aufschwung fast vergessener Textformen aus: "Beim Kurznachrichtendienst Twitter etwa feiert der Aphorismus ein umjubeltes Comeback", formuliert Laux – und erteilt den Kulturpessimisten eine klare Abfuhr. Kleiner Wermutstropfen: Zuweilen ist der Bruch zwischen den Beiträgen so groß wie der wahre Unterschied zwischen "Myself" und "GQ". Nach einer nachdenklich stimmenden Bilderstrecke des Fotografen Koto Bolofo über ein südafrikanisches Gefängnis folgt beispielsweise ein opulentes Stück über Tischkunst und katapultiert den Leser in ein anderes Printsegment.
Moritz von Laffert, Herausgeber von Condé Nast Deutschland, lässt sich in der Startmitteilung lobend zitieren: "Dass die Initiative für Quintessence aus dem Kreis der Führungskräfte kam, unterstreicht nicht nur das gemeinsame Qualitätsverständnis, das uns alle eint, sondern auch den Teamgeist und die kreative Freiheit, die wir bei Condé Nast in der täglichen Arbeit erleben." Jetzt will Laffert den guten Geist weitergeben: So wird der Münchner Verlag nach eigenen Angaben mit einem Teil der Erlöse aus dem Projekt Mentorships für drei in der Ausbildung befindliche Talente aus den Bereichen Mode, Journalismus und Grafik-Design unterstützen. "Die Ausgewählten werden sowohl fachlich als auch finanziell in ihrem weiteren Werdegang unterstützt", heißt es.
Wen der Entstehungsprozess des Heftes interessiert - das Projekt-Blog steht unter quintessence.condenast.de. Auch eine Leseprobe findet sich online. Übrigens: Das Wort "Shokunin", das als Arbeitstitel diente, steht für "japanische Handwerkskunst".