Lidl weckt negative Gefühle

Beim Lidl-Spot hat System 1 Research gemessen, dass 19 Prozent der Testpersonen negative Emotionen empfanden. Im Durchschnitt löst Werbung in Deutschland weniger als 5 Prozent negative Reaktionen aus.

Der Lidl-Film aber wirke auf viele "nachgemacht" und lediglich von Edeka abgekupfert, manche Probanden empfanden den Darsteller als "primitiv". Ebenso wird der Ausdruck der Sprache negativ aufgefasst. 33 Prozent der Konsumenten waren eher gleichgültig dem Spot gegenüber, auch wenn sie leicht negative Assoziationen wie "die Werbung passt nicht zu Lidl" damit verbinden.

Nur 47 Prozent empfinden bei der Werbung positive Emotionen. Sie mögen den "Humor" oder achten auf Kleinigkeiten wie die lackierten Fingernägel des Darstellers.

Mit einem Stern lasse der Lidl-Spot nur wenig Beitrag zum Markenwachstum erwarten, lautet das Fazit von System 1.

Edeka und der "ältere Herr"

Der Edeka-Spot rief im Test bei 72 Prozent der Probanden positive Emotionen hervor, 10 Personen empfanden negativ. 17 Prozent der Konsumenten verhielten sich neutral.

Überzeugender als den Lidl-Darsteller fanden die Testpersonen "den älteren Herren", der überzeugender auftrat. Wer den Spot nicht mochte, assoziierte "einfallslos" oder "altbacken".

Mit drei Sternen lasse sich ein solides Markenwachstum erwarten, so System 1 über Edeka.

Und schlussfolgert: "Wenn ein Spot schon auf die Hörner genommen wird, sollte die Persiflage mindestens die gleiche Qualität wie das Original besitzen."

Hier sind noch mal beide Spots:


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.