"Üble Machenschaften": Udo Treichel zieht vor Gericht
Der Vorstand des Frankfurter Werbefilmproduzenten Neue Sentimental Film kommt nicht zur Ruhe.
Nicht zur Ruhe kommt der Vorstand des Frankfurter Werbefilmproduzenten Neue Sentimental Film.
Auf einer turbulenten Hauptversammlung am vergangenen Donnerstag stellten einige Aktionäre der börsennotierten AG kritische Fragen zum Geschäftsgebaren der Unternehmensführung und verlangten eine Sonderprüfung. Treibende Kraft hinter den Attacken ist die Beteiligungsfirma TFG und ihr Vorstandsboss Udo Treichel. Nachdem die Anträge auf der Hauptversammlung scheiterten, will der 44-Jährige die Sonderprüfung vor dem Frankfurter Landgericht nun gerichtlich erzwingen.
Treichels TFG ist durch die Fusion mit dem einstigen Konkurrenten Telemaz und dem damit verbundenen Einstieg neuer Gesellschafter in die zweite Reihe gerückt. Einst zweitgrößter Anteilseigner, schrumpfte die TFG-Beteiligung durch den Deal auf 7,2 Prozent. Treichel will das aus seiner Sicht "undurchschaubare Geflecht aus an Filmaufträgen beteiligter Agenturen und Produktionsfirmen" durchleuchten lassen.
"Irgendwie erinnert das Ganze an die üblen Machenschaften schlimmster Immobilienprojektierer", schimpft Treichel. Auch die sorgten mit einem Geflecht an Zwischenfirmen "dafür, dass für den Investor wenig bis nichts übrigbleibt." Er will gerichtlich ein früheres Darlehen an Vorstandschef Tom Gläser und die Bewertung der Telemaz prüfen lassen. NSF-Vorstand Gläser weist die Vorwürfe zurück. Die TFG sei stets "über die Sachverhalte informiert und in alle wichtigen Entscheidungen eingebunden" gewesen.