Bundestagswahl 2017:
10 Millionen Menschen nutzten den Wahl-O-Mat
Viele Nutzer haben den Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung befragt, um sich für die Bundestagswahl 2017 zu rüsten. Die Zahlen im Überblick.
Der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politsche Bildung (Bpb) ist seit knapp zwei Wochen online. Seitdem wurde der Abstimmungsratgeber mehr als 10 Millionen Mal genutzt.
32 der 33 Parteien haben sich am Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl 2017 beteiligt und Antworten auf die 38 Thesen gegeben. Die Nutzer konnten zum Beispiel herausfinden, wer etwa Dieselkraftstoff für Pkw höher besteuern möchte oder alle Bürger bei gesetzlichen Krankenkassen versichern will.
"Der Wahl-O-Mat zeigt die Unterschiede zwischen den Parteien und regt mit seiner spielerischen Herangehensweise vor allem junge Menschen dazu an, sich mit politischen Themen und der anstehenden Wahl auseinanderzusetzen", betont Thomas Krüger, Präsident der Bpb.
Wie Bürger mit Wahl-O-Mat-Ergebnissen umgehen
Den regelmäßig erhobenen Nutzerumfragen der Universität Düsseldorf zufolge werden zwei Drittel der Nutzer über ihr Ergebnis mit Freunden oder der Familie sprechen. Über die Hälfte der Nutzer wird durch den Service zu weiterer Information über Politik motiviert. "Etwa fünf Prozent der Nutzer werden durch den Wahl-O-Mat motiviert, zur Wahl zu gehen, obwohl sie das ursprünglich nicht vorhatten", so Krüger.
Seit 2002 ist der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung im Einsatz, um besonders junge Wähler zu informieren und zu mobilisieren. Inzwischen hat er sich dabei als feste Größe für politische Information im Vorfeld von Wahlen etabliert.
Zum Vergleich: Der Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl 2013 wurde mehr als 13,3 Millionen Mal gespielt. Insgesamt wurde er seit 2002 vor Bundestags-, Europa- und Landtagswahlen schon über 60 Millionen Mal genutzt.
Über Postkarten, Bierdeckel, Kinospots und auf Plakatwänden wird der Wahl-O-Mat sowie weitere Angebote der bpb zur Bundestagswahl 2017 aktuell unter dem Slogan "Du hast die Wahl" schwerpunktmäßig in 32 ausgewählten "Niedrigwahlgebieten" beworben. Dafür wurden in den 13 Flächenländern je zwei Niedrigwahlbereiche identifiziert – einer in einer eher ländlichen Region und ein Großstadtbezirk. Auch in den drei Stadtstaaten sind Aktivitäten in je zwei Gebieten vorgesehen.
Der Wahl-O-Mat ist online abrufbar und auch als App für Android, iOS und Windows Phone verfügbar.
Unterschiedliche Studienergebnisse von Wahlhelfer-Tools
Wie die Studie von Webfrager Internetmarktforschung und Nordlight Research zur Bundestagswahl 2017 ergibt, errechnen unterschiedliche Wahlhelfer-Tools deutlich abweichende Ergebnisse zur Übereinstimmung der Bundesbürger mit den Parteien.
Vergleichend getestet wurden in der Studie der "Wahl-O-Mat" der Bpb sowie das neue "Wahl-Navi" von RTL. Über 1000 wahlberechtigte Bundesbürger ab 18 Jahren wurden Anfang September als Testgruppe befragt. Zugleich wurde die Übereinstimmung der Ergebnisse der beiden Wahlautomaten (Platz 1 im Ranking) mit der Antwort der Testpersonen auf die "Sonntagsfrage" sowie die subjektiv erlebte Qualität der beiden Wahlhelfer-Tools untersucht.
"Digitale Wahlhelfer haben einen positiven Effekt auf die Wahlbeteiligung und beeinflussen bis zu einem gewissen Grade auch tatsächliche Wahlentscheidungen", sagt Bodo Griehl, Projektleiter bei der Webfrager Internetmarktforschung. "Umso mehr wären eine größere Objektivität und geringere Abweichungsquoten wünschenswert".