
Spiegel-Gruppe:
40 Stellen weg? Solidar-Modell soll Spiegel TV vor Kahlschlag retten
Erneut droht Spiegel-TV ein personeller Kahlschlag. Doch Spiegel-Chef Ove Saffe will schärfere personelle Einschnitte vermeiden...
Spiegel TV steht erneut vor einem Stellenabbau. Bei der Fernsehtochter des Hamburger Spiegel-Verlags sollen rund 40 von 150 Vollzeitstellen dem Rotstift zum Opfer fallen. Verantwortlich hierfür ist das weiterhin schwache Geschäft bei Auftragsproduktionen.
Spiegel-TV-Chef Matthias Schmolz will allerdings den Kahlschlag minimieren, indem er die Mitarbeiter zu einem "Solidaritätsmodell" aufruft, bestätigt eine Spiegel-Sprecherin auf Anfrage. Es sieht vor, dass der Verlag 27 Stellen auf freiwilliger Basis abbauen kann und gleichzeitig alle Spiegel-TV-Mitarbeiter auf rund zehn Prozent ihres Bruttolohns in den nächsten zwei Jahren verzichten. Stimmen rund 90 Prozent der Belegschaft diesem Modell zu, will das Medienunternehmen keine betriebsbedingte Kündigung aussprechen und darauf verzichten, 40 Vollzeitstellen abzubauen. Die Zeit drängt allerdings. Die Mitarbeiter sollen sich bereits in den nächsten drei Wochen entscheiden, ob sie dieses Modell akzeptieren.
Gelingt der Plan nicht, will Spiegel TV Anfang nächsten Jahres betriebsbedingte Kündigungen aussprechen. Damit vollzieht die Fernsehtochter weiterhin eine Radikalkur. Bereits Ende vergangenen Jahres hatte sich das Unternehmen von rund 40 Vollzeit-Stellen getrennt. Darin enthalten sind auch die Mitarbeiter, die aus der Einstellung der Kerner-Redaktion Ende 2011 resultierten.
Personelle Einschnitte soll es aber nur bei Spiegel TV geben. In den anderen Bereichen seien keine Stellenanpassungen vorgesehen, erklärt eine Spiegel-Sprecherin. Spiegel-Verlagsgeschäftsführer Ove Saffe will allerdings die Belegschaft auf der Mitarbeiter-Versammlung am Mittwoch zu strikter Kostendisziplin aufrufen, da die Probleme auf dem deutschen Anzeigenmarkt auch nicht am Print-Spiegel vorbeiziehen.