
Radiodays Europe 2015:
5 Trends fürs Radio der Zukunft
Die Radiodays Europa widmeten sich neuen Technologien, Social-Media-Innovationen, Hybrid-Radio, Hörerbindung, Branding sowie neuen Plattformen und Kanälen.

Foto: RDE
Radio nicht nur als Audio-Medium begreifen. So lautet der einhellige Appell der diesjährigen Radiodays Europe. Unter dem Motto "Passion meets Progress" hat der internationale Kongress zu aktuellen Trends im Hörfunk vom 15. bis 17. März in Mailand stattgefunden. Der Auftrieb, der zum sechsten Mal stattfindenden Veranstaltung war auch diesmal beachtlich: über 1300 Teilnehmer aus 60 Ländern, 50 Panels und 100 Referenten. Die Themen: neue Technologien, Social-Media-Innovationen, Hybrid-Radio, Hörerbindung, Branding sowie neue Plattformen und Kanäle. Fest steht: Die Radiodays Europe 2016 finden in Paris statt.
Folgende Trends für den Hörfunk der Zukunft prägten die Radiodays Europe:
1.) Radio nicht nur als Audio-Medium begreifen.
Sondern auch jenseits von linearem Audio erlebbar machen auf allen Devices. Digitalisierung sei kein Kostenfaktor, sondern ein "Digital-Alone-Geschäft", so Ali Abhary, Geschäftsführer der türkischen Karnaval Media Group.
2.) Kombination von Live Radio und Radio on Demand.
Nämlich die Vorteile von Radio mit den Bedürfnissen der Hörer abgleichen.
3.) Personalisierung und Individualisierung von Inhalten und Werbung.
Radio als Massenmedium, aber auch als Zielgruppenmedium begreifen.
4.) Mobile.
Den Hörer dort erreichen, wo er sich aufhält. Mittels leicht bedienbarer Apps für Tablets und Smartphones.
5.) Inhalte müssen teilbar sein.
Das heißt, Informationen sind dann relevant, wenn sie über Social Media weitergegeben werden können. Hier profitiert Radio besonders von seinen Moderatoren und deren Beliebtheit.
Big-FM-Geschäftsführer Kristian Kropp brachte in seiner Keynote zum Kongress die Anforderungen an Radio im digitalen Zeitalter auf die einfache Formel: "Find und Share" Radio-Inhalte müssen auffindbar sein und deshalb über alle Kanäle gespielt werden - siehe Punkt fünf der Trends. Daher auch sein Plädoyer für Aggregatoren wie etwa aktuell die Plattform Radioplaye.de in Deutschland. Die Marke müsse den Hörer da abholen, wo er sich aufhalte. Auch mit User-Generated-Content will Kropp den Hörer an Bord holen – der starke Erfolg der so bestückten Plattform laut.fm in der letzten MA IP Audio unterstreicht die Bedeutungszunahme.
BBC-Chefin Helen Boaden ging auf dem Panel Radio Summit noch weiter. Ihre Credo: "Listen, Watch, Share". Radio sei ein Multimedia Brand. Dabei müssten die einzelnen Inhalte auf die jeweiligen Kanäle zugeschnitten sein – vor allem auch visuell. Youtube sei zunehmend wichtig für die "Hörerbindung".
Mehr zu den aktuellen Trends im Hörfunk lesen sie im Hörfunk-Special Anfang April in der Printausgabe 15 der W&V. Abo?