
ADC 2010: Alle Nägel, alle Gewinner
Acht goldene, 56 silberne und 123 bronzene Nägel sind das Ergebnis des diesjährigen ADC-Festivals. W&V Online dokumentiert die komplette Gewinnerliste. Aus Frankfurt berichtet W&V-Redakteurin Lena Herrmann.
Acht goldene, 56 silberne und 123 bronzene Nägel sind das Ergebnis des diesjährigen ADC-Festivals. 242 Auszeichnungen zusätzlich führen zu insgesamt 429 Preisen – die damit auf fast die gleiche Anzahl kommen wie im vergangenen Jahr (430 Preise). Und das trotz der neuen Kategorien „Generic Craft“, die vor allem die handwerkliche Seite der Werbung betont. Im Vorfeld war vermutet worden, dass sich die Nägel aus diesem Grunde häufen würden – dagegen stemmt sich jedoch die Jury, die von Jurypräsident Norbert Herold die Anweisung erhielt, streng zu bewerten. Einen Grand Prix gab es in diesem Jahr nicht.
Vier Goldarbeiten kommen aus der Kategorie Out-of-Home. So die bereits auf anderen Festivals ausgezeichneten Arbeiten „ProContra“ von Serviceplan für die LeadAwards die „Lego Codes“ von Lukas Lindemann Rosinski für mytoys.de, „Flyvertising“ von Jung von Matt für Eichborn und Scholz & Friends für die Berliner Philharmonie („128 Stars“).
Heimat setzte sich in der Kategorie Klassische Medien/Film/Film für Unternehmensdarstellungen mit „Drang – Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt“ für die Volksbanken Raiffeisenbanken durch. Jung von Matt erhielt Gold für Dmax „Superfeminize Me“ in der Kategorie Audio/Podcast und einen goldenen Nagel in der Kategorie Design für Sara Lee und das „Supersize Pop-Up“. In der neuen Kategorie Generic Craft konnte Heimat mit dem Kunden Hornbach mit der Kampagne „Mach es zu Deinem Projekt“ punkten. 2009 konnten Heimat und Hornbach für das „Haus der Vorstellungen“ einen Grand Prix ergattern. Außerdem gab es neun goldene Nägel, 48 silberne und 118 mal einen Preis in Bronze.
„Vieles war sehr traditionell“, begründet Alexander Schill. Und auch Michael Volkmer wünscht sich noch mehr innovative, ungewöhnliche Ideen und Konzepte. „Mit der Angst, die auf dem Markt herrscht, ist es nicht einfach, kreative Konzepte zu entwickeln“, sagt Jochen Rädeker, Vorstandssprecher des ADCs. „Das zeigt auch die Strenge der Jury.“
„Die Nägel müssen wieder mehr wert sein“ lautete die Anweisung der Festival-Veranstalter in diesem Jahr an die Jury-Vorsitzenden. Daran haben sich die meisten Jurys auch gehalten. Einen Nagel haben nur noch die Arbeiten erhalten, die der wirtschaftlichen und der damit verbundenen kreativen Krise mit wegweisenden Kreativkonzepten begegnet sind. Allein – so viele waren das nicht. „Wir haben die Befreiungsschläge aufs Podest gehoben“, sagt Arno Lindemann, der der Digital-Jury vorstand.
„Unsere Währung ist hart geblieben“, sagt Jochen Rädeker. „Der ADC ist eine knallharte Jury und wir zeichnen jedes Jahr rund fünf Prozent der Arbeiten aus.“ „Uns war es wichtig, keine netten Nägel zu verteilen“, sagt Jurypräsident Norbert Herold, der vor allem die entspannte aber konzentrierte Arbeit der Jury lobte.
341 Juroren haben in diesem Jahr die 6700 eingereichten Arbeiten bewertet. Problematisch waren für einige der Juroren die vielen kleinen Unterkategorien. Denn je kleiner die Unterkategorien sind, desto mehr muss auch diskutiert werden, ob die betreffende Arbeit in der richtigen Kategorie anzutreffen ist. „Die neuen Kategorien haben sich gut bewährt“, sagt Jochen Rädeker trotzdem.
Die komplette Gewinnerliste gibt es hier.
