
ADC: Kassaei wünscht sich Rädeker als Nachfolger
Amir Kassaei findet im Vorstand des Art Directors Club keine Mehrheit für sein Programm und tritt zurück. Als Wunschkandidaten für seine Nachfolge nennt er Jochen Rädeker. Der will aber nicht.
Der Urlaub der ADC-Vorstände findet in diesem Jahr nur pro forma statt. Der am vergangenen Dienstag erfolgte Rücktritt von Amir Kassaei sorgt dafür, dass Fragen gestellt und geklärt werden müssen. Ganz überraschend kam der Rücktritt nicht: „Er ist das Ergebnis einer grundlegenden Meinungsverschiedenheit im ADC-Vorstand“, sagt Kassaei. Schon länger soll es Diskussionen über die inhaltlichen und wirtschaftlichen Prioritäten des Verbands gegeben haben.
Offenbar hat sich eine nicht ganz kleine Gruppe gegen den Sprecher des Vorstands gestellt – und damit verhindert, dass Kassaei im Führungsgremium des Art Director Clubs eine Mehrheit für sein Programm finden kann. „Unter den zuletzt herrschenden Umständen habe ich keine Möglichkeit gesehen, mein Programm, das auf höchstmögliche Qualität und Relevanz setzt, konsequent und zur Gänze durch- und umzusetzen“, so Kassaei.
Als Vorstand sowie als Sprecher des Vorstands ist Kassaei mit Gültigkeit zum 4. August zurückgetreten. Bis zur Jahreshauptversammlung im November führt er seine beiden Ämter allerdings noch kommissarisch weiter. „Wir bedauern, dass Amir Kassaei im Rahmen von Diskussionen über die Ausrichtung des Clubs sein Amt als Vorstandssprecher auf der nächsten Jahreshauptversammlung zur Verfügung stellt“, teilt Jochen Rädeker, stellvertretend für den Vorstand, mit. In der Zeit bis November wolle man „den Club weiter optimal ausrichten“.
Vor allem braucht der ADC ein neues Oberhaupt, das möglichst alle Vorstände vereinen kann. „Der neue Sprecher des ADCs sollte aus einem nicht-klassischen Werbebereich kommen“, wünscht sich Kassaei. Das würde dem Umbruch in der Kommunikation und der Öffnung des Clubs gerecht werden. Einen Namen hat er schon im Hinterkopf: Jochen Rädeker. „Er ist profiliert und angesehen im Vorstand und bei den Mitgliedern.“ Der Chef der Stuttgarter Designagentur Strichpunkt dagegen meldet aus dem Urlaub: „Das Amt des ADC-Sprechers entspricht überhaupt nicht meiner Lebensplanung.“