
ARD und ZDF: Sieben Tage Sport in Web
Salz in offene Wunden streuen ZDF-Intendant Markus Schächter und der ARD-Vorsitzende Fritz Raff. Sie haben an die Länder appelliert, die Abrufdauer von Sportsendungen im Internet nicht einzuschränken.
Salz in offene Wunden streuen ZDF-Intendant Markus Schächter und der ARD-Vorsitzende Fritz Raff. Sie haben an die Länder appelliert, die Abrufdauer von Sportsendungen im Internet nicht einzuschränken. Es gebe keinen Grund, im neuen Rundfunkänderungsstaatsvertrag gerade die wichtigsten, großen Sportereignisse vom Angebot des Sieben-Tage-Abrufs gesendeter Programme auszuschließen. Das erklärten Schächter und Raff in einem am Freitag in Erfurt veröffentlichten Appell an den Vorsitzenden der Medienkommission der Länder, den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD). Der nächste Rundfunkänderungsstaatsvertrag soll am 22. und 23. Oktober von den Ministerpräsidenten verabschiedet werden.
ZDF und ARD protestieren damit gegen die geplanten Vorgaben im neuen Rundfunkstaatsvertrag, den Abruf der Sendungen von Sportgroßereignissen - anders als bei den übrigen Fernsehprogrammen - nicht sieben Tage lang zu gestatten, sondern nur für 24 Stunden nach der Sendung. Verfechter des Regelungsvorschlages - darunter neben den Ländern auch private Rundfunkanbieter und Verleger, die mit Argusaugen über die Webaktivitäten der Öffentlich-Rechtlichen wachen - machten geltend, die Rundfunkanstalten müssten Sieben-Tage-Abrufrechte teuer zusätzlich erwerben.
Diese Behauptung sei jedoch unzutreffend, argumenieren Schächter und Raff. "Zusätzliche Zahlungen für die Einräumung von Sieben-Tage-Abrufrechten wurden bisher nicht geleistet, finanzielle Einsparungen bei einem Verzicht auf diese Rechte stehen daher nicht in Rede."
Einen Startschuss hat ZDF-Fernsehrat zudem auf seiner Sitzung in Erfurt dem geplanten Ausbau der digitalen Kanäle gegeben. Damit soll vor allem jüngeren Zuschauern mehr Programm angeboten werden. Der ZDFdokukanal soll deshalb ein Familienkanal werden und vornehmlich Zuschauer zwischen 25 und 50 Jahren ansprechen. Mit Dokumentationen und Reportagen, Spielfilmen und Serien, Magazine, Show und Talk soll im letzten Quartal 2009 neu durchgestartet werden. Der ZDFtheaterkanal soll zudem bis Ende 2010 zum ZDFkulturkanal weiterentwickelt werden.