
ARD und ZDF übertragen die Fußball-Europameisterschaft
Die wichtigsten Spiele der Fußball-Europameisterschaft 2008 werden im kommenden Jahr bei ARD und ZDF zu sehen sein. Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender einigten sich nach zähen Verhandlungen mit der Sportrechteagentur Sportfive, die für den Europäischen Fußballverband UEFA verhandelt hat.
Die wichtigsten Spiele der Fußball-Europameisterschaft 2008 werden im kommenden Jahr bei ARD und ZDF zu sehen sein. Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender einigten sich nach zähen Verhandlungen mit der Sportrechteagentur Sportfive, die für den Europäischen Fußballverband UEFA verhandelt hat. Der Zuschlag steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Aufsichtsgremien der Sender.
ARD und ZDF werden nach eigenen Angaben 27 der insgesamt 31 Spiele live zeigen. Dazu gehören alle Partien der deutschen Nationalelf, das Eröffnungsspiel und alle Begegnungen vom Viertelfinale an. Über den Preis machten die Beteiligten keine Angaben. Der ARD-Vorsitzende Fritz Raff sprach von "vertretbaren Konditionen".
Unzufrieden reagierte der private Fernsehsender RTL auf die Vergabe der TV-Rechte für die Fußball-Europameisterschaft. "Mit diesem Deal hat das wahre Pay TV gesiegt. Wir hatten ein sehr attraktives Angebot hinterlegt und wären gerne wie zuletzt bei der WM Juniorpartner der Öffentlich-Rechtlichen gewesen", kritisierte ein RTL-Sprecher. "Doch deren vermeintlich sorgsamer Umgang mit Gebührengeldern hat sich wieder einmal als reine Farce erwiesen. ARD und ZDF haben wie so oft in der Vergangenheit eine Maßlosigkeit beim Sportrechteerwerb an den Tag gelegt, nicht ohne die nächste Gebührenerhöhung bereits angemeldet zu haben."
Mit 4,25 Millionen Euro pro Spiel ist die EM im Vergleich teurer als die WM 2006 in Deutschland. Für die Übertragungsrechte von 48 Spielen hatte hatten ARD und ZDF geschätzte 180 Millionen Euro gezahlt. Ursprünglich soll Sportfive 160 Millionen Euro gefordert haben, zuletzt noch 150 Millionen. Die EM-Rechte sind erstmals nicht direkt von der UEFA vergeben, sondern über eine Agentur verkauft worden. Die Einigung gelang gewissermaßen auf den letzten Drücker, denn bereits an diesem Mittwoch gibt es ein Treffen aller TV-Sender, welche von der EM berichten. Auch so ist der Zeitdruck noch enorm, weil die Vorbereitungen von Großveranstaltungen in der Regel zwei Jahre vorher beginnen.