
ARD will den Montag erobern
Konkurrenz machen will die ARD dem ZDF am Montagabend: Ein Fernsehfilm soll künftig gegen das ZDF-Montagskino antreten. Zudem plant Volker Herres viele Filme und eine "politisch angehauchte" Sendung mit Harald Schmidt.
Das Erste kalkuliert mit einem starken Montagabend. Die ARD will dort künftig Fernsehfilme senden, die dann mit dem Montagsfilm des ZDF konkurrieren werden. "Wir müssen uns den Montag für spezielle Programme erschließen", sagt Jörn Klamroth, Geschäftsführer der ARD-Filmtochter Degeto. Es gebe in der Fernsehlandschaft keine "Schonräume" mehr.
Der Konkurrenzkampf mit den Mainzern geht damit in eine neue Runde. Das ZDF setzt seinerseits am Mittwoch seit einiger Zeit leichtere Filme gegen schwerere ARD-Kost. Die ARD wird erstmals am 2. Februar, einem Montag, ihren nächsten Beitrag gegen das ZDF-Angebot setzen: den Film "Willkommen zu Haus" über einen Afghanistan-Heimkehrer.
ARD-Programmdirektor Volker Herres kündigt für das neue Jahr zudem eine hohe Vielfalt neuer Filme an. Herres sagt, dass für internationale Spielfilme nach dem Ende von "Schmidt & Pocher" auf dem Sendeplatz am Donnerstagabend nach den "Tagesthemen" testweise eine neue Sendefläche geschaffen werde. Einen Stammplatz für Lizenzfilme zur Hauptabendsendezeit um 20.15 Uhr rückt Herres jedoch in weitere Ferne, weil nicht jeder Streifen sich auch dafür eigne.
Als größere Produktionen nennt die ARD unter anderem für 2009 die TV-Erstausstrahlungen der "Buddenbrooks"-Verfilmung von Heinrich Breloer und den "Baader-Meinhoff-Komplex".
Volker Herres unterstreicht, dass sowohl Harald Schmidt als auch Oliver Pocher mit der ARD über eine Fortsetzung mit jeweils auf sie zugeschnittenen Shows redeten, Schmidt werde wohl eine "politisch" angehauchte Sendung machen. Einen Fokus werde die ARD auf das Wahljahr legen, in dem mehrere Landtags- und Kommunalwahlen sowie die Bundestagswahl im Mittelpunkt stünden. Neben dem Duell der Kanzlerkandidaten ist Herres daran interessiert, mit den Spitzenkandidaten eine Fernsehsendung mit einer "Bürgerbefragung" zur politischen Zukunft zu machen.