Bekleidung:
Abercrombie & Fitch: Abkehr vom protzigen Logo
Die Bekleidungskette Abercrombie & Fitch schrumpft ihre Logos. Das Unternehmen reagiert so auf die schlechten Verkaufszahlen in den USA.
Nein, Abercrombie & Fitch gehört jetzt nicht zur "No Logo"-Bewegung. Dennoch will das Unternehmen bei der kommenden Frühlingskollektion in Nord-Amerika das eigene Markenemblem nicht mehr so prägnant auf den Klamotten platzieren. Das zumindest berichten US-Medien. Unternehmenschef Mike Jeffries spricht davon, das Logo auf "praktisch nichts" zu reduzieren. Bereits im Herbst beginne eine Übergangszeit. Wie Jeffries die Logo-Frage in Europa handhabt, ist noch nicht bekannt.
Dieser Schritt ist ein Eingeständnis: Im Heimatmarkt von Abercrombie & Fitch bricht das Geschäft ein. Im vergangenen Quartal sank der Umsatz um sechs Prozent auf 890 Millionen US-Dollar. Die Verkäufe in den USA gingen um fünf Prozent zurück. Ganz offensichtlich ist es bei US-Teenager nicht mehr angesagt, mit einem überdimensionierten Abercrombie-Schriftzug herumzulaufen. Dagegen erobern H&M und Forever 21 zunehmend die Gunst der jungen Kunden.
Laut Forbes.com verändert die Marke auch einige Shops. Das Unternehmen fängt an, die Elemente zu entfernen, die einst diese Einkauftstempel im Club-Stil attraktiv für die Teens gemacht haben: Die Musik ist nicht mehr so laut, es gibt mehr Licht, die Schaufenster sind nicht mehr verdunkelt.
Diese Kehrtwende zu mehr Dezenz steht für die zunehmenden Imageprobleme der Marke. Im Juli führten Medienberichte über eine angebliche Mini-Größe des Kleidungshändlers zu heftigen Diskussionen auf Twitter, Facebook & Co. Ein Aufschrei der potenziellen Kundschaft über die Logo-Reduzierung bleibt erst einmal aus: Auf Twitter finden sich einige wenige Anhänger ein, die die Abercrombie-Marketingabteilung von ihren Plänen abbringen wollen (#RIPABERCROMBIE).