Fußball-Produkte:
Adidas-Chef Hainer will mit digitaler WM-Kampagne punkten
Adidas-Chef Herbert Hainer zielt zur Fußball-Weltmeisterschaft auf die ganz jungen Konsumenten - und steckt deshalb sein Werbebudget primär in digitale Kanäle.
Adidas-Chef Herbert Hainer will zur Fußball-Weltmeisterschaft sein Marketingbudget neu verteilen. In einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" kündigt er "die größte Werbekampagne in der Adidas-Geschichte" an. Der Top-Manager konzentriert sich dabei "zum ersten Mal auf die digitale Welt". "Wir werden zum Beispiel sekundengenau Neuigkeiten von den Mannschaften und ihren Partien in die sozialen Netzwerke bringen und dafür extra einen Newsroom in Rio de Janeiro einrichten. Es wird ein neuer, junger, frecher Auftritt sein", erläutert Hainer. Als Hauptzielgruppe definiert der Adidas-Boss die 14- bis 19-Jährigen.
Adidas kann unter anderem auf die deutschen Kicker Mesut Özil, Bastian Schweinsteiger, Manuel Neuer und Philipp Lahm zurückgreifen, die beispielsweise in der Nationalelf-Kampagne "Unsere Farben oder keine" auftreten (Agentur:TBWA). Zu den internationalen Testimonials gehört der Argentinier Lionel Messi.
Im Dauer-Duell Adidas gegen Nike sieht Hainer sein Unternehmen vorn. Die Herzogenauracher seien im Fußball die klare Nummer eins. "Wir werden in diesem Jahr mit Fußballprodukten zwei Milliarden Euro umsetzen, Nike will zwei Milliarden US-Dollar erreichen, das sind knapp 1,5 Milliarden Euro", sagte Hainer der Zeitung. Der Sportartikelhersteller betont dies so, weil der US-Rivale gern mit seinen wachsenden Marktanteilen prahlt: So hatte Nike-Vize Trevor Edwards vor zwei Monaten im "Handelsblatt" verkündet, die amerikanische Marke sei bereits die Nummer eins bei Fußball-Schuhen.
Beim weltweiten Gesamtumsatz muss sich Adidas mit dem zweiten Rang begnügen. "Dass wir hinter unserem Wettbewerber sind, liegt ausschließlich an Nordamerika, das ist deren Heimatmarkt", meinte Hainer. In China würde Adidas schneller wachsen und sei in vielen anderen Ländern wie Russland, Japan oder Südkorea bereits Marktführer. (app/dpa)