
Fußball-WM:
Adidas: Weltmeister-Trikots sind begehrt
Ein WM-Sieger ist Adidas. Die Herzogenauracher verkaufen neue Weltmeister-Trikots an die begeisterten Deutschland-Fans und schließen nebenbei noch einen Deal mit Manchester United ab.
Die neuen Weltmeister-Trikots mit den vier Sternen auf der Brust sind am Morgen nach dem siegreichen WM-Finale der Renner. "Wir sind schon ausverkauft", sagte eine Verkäuferin im Adidas-Store auf dem Berliner Kurfürstendamm am Montag nur eine Stunde nach Ladenöffnung. Man habe rund 100 Trikots gehabt, die seien schon alle weg. Nach Angaben einer Adidas-Sprecherin stammen die WM-Trikots und Fan-Shirts aus einer kleinen Vorproduktion. Aber es soll bald Nachschub folgen: Die Produktion der Trikots und Fan-T-Shirts sei noch in der Nacht zum Montag in China angelaufen, so Adidas. Bereits in den nächsten Tagen sollen sie im Handel erhältlich sein, ergänzte eine Sprecherin. Die vier Sterne über dem Emblem des Deutschen Fußball-Bundes symbolisieren die vier Titel-Gewinne des deutschen Teams bei Fußball- Weltmeisterschaften.
Diese begehrten Trikots bringen dem Unternehmen ein WM-Umsatz-Extra ein. Der WM-Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft stellt nach Einschätzung von Adidas-Chef Herbert Hainer für den Sportartikelhersteller einen "herausragenden Erfolg" dar. "Weltmeister Deutschland und Argentinien trugen Adidas. Unser Fußball-Umsatz liegt auf Rekordniveau", schwärmte Hainer am Montag. Adidas ist Ausrüster und Sponsor der deutschen Elf.
Beflügelt von der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien und dem Sieg des deutschen Teams erwartet Hainer für dieses Jahr einen Umsatz mit Trikots, Fußballschuhen und Fußbällen von rund zwei Milliarden Euro. Auch die Adidas-Aktie profitierte von dem deutschen WM-Sieg deutlich. Einige Wirtschaftsforscher erwarten vom Erfolg der Nationalmannschaft sogar Impulse für die deutsche Konjunktur.
Insgesamt werde der Sportartikelkonzern mehr als acht Millionen Trikots verkaufen - "deutlich mehr als bei der Weltmeisterschaft 2010", betonte Adidas-Chef Hainer in einer Pressemitteilung vom Montag. Bei der Fußball-WM vor vier Jahren hatte Adidas 6,5 Millionen Trikots abgesetzt.
Spitzenreiter sei derzeit das Trikot der deutschen Nationalmannschaft, das zwei Millionen Mal über den Ladentisch gegangen sei. Zudem rechnet Hainer bis zum Jahresende mit dem Verkauf von mehr als 14 Millionen Fußbällen im Design des offiziellen WM-Balls; das seien rund eine Millionen mehr Bälle als im WM-Jahr 2010.
Adidas hatte noch eine weitere Nachricht zu verkünden: Die Marke wird - wie bereits in der Presse spekuliert - neuer Ausrüster des englischen Spitzenclubs Manchester United. Adidas wird von der Saison 2015/2016 an für zehn Jahre Partner des englischen Premier-League-Clubs. Der US-Konzern Nike wollten seinen Vertrag mit dem zwanzigmaligen englischen Fußballmeister nicht verlängern. Nach Angaben von Manchester United ist der Vertrag über die gesamte Laufzeit mit mindestens 750 Millionen Pfund (943 Mio Euro) dotiert. Während der Laufzeit des Vertrages peilt Adidas einen Umsatz in Höhe von insgesamt 1,5 Milliarden britischen Pfund an. Im Rahmen der Vereinbarung werde Adidas den Verein mit Produkten ausstatten und alle Teams des Klubs ausrüsten. Produkte, die das Markenzeichen beider Partner tragen, werden demnach weltweit exklusiv von den Franken vertrieben. (dpa/app)