
Adidas und Audi überprüfen Tour de France-Ausstieg
Nach dem Doping-Fall um T-Mobile-Fahrer Patrik Sinkewitz sorgen sich die Sponsoren um ihr Image. Audi und Adidas bereiten schon ihren Ausstieg beim T-Mobile-Team vor.
Nach dem Doping-Fall um T-Mobile-Fahrer Patrik Sinkewitz sorgen sich die Sponsoren um ihr Image. Audi und Adidas bereiten schon ihren Ausstieg beim T-Mobile-Team vor. Der Sportartikelhersteller will sich sogar ganz aus dem Straßenradsport verabschieden. "Wir befassen uns derzeit sehr ernsthaft mit dem Gedanken an einen Ausstieg aus unseren Sponsoring-Aktivitäten", bestätigte Adidas-Kommunikationschef Jan Runau der "Süddeutschen Zeitung". Wie das Blatt aus Unternehmenskreisen erfuhr, will Adidas nur noch die B-Probe von Sinkewitz und letzte Gespräche mit der Deutschen Telekom abwarten, ehe man reinen Tisch macht.
Die Audi AG überprüft ebenfalls ihr Engagement. Das Unternehmen stellt 25 kostenlose Begleitfahrzeuge für das T-Mobile-Team. Im Herbst, so eine Audi-Sprecherin, werde man dieses Sponsoring-Engagement "angesichts der jüngsten Vorfälle natürlich besonders kritisch überprüfen".
Auch die Zuschauer haben von den Tour-Hiobsbotschaften genug. Nur durchschnittlich 500.000 Zuschauer ab drei Jahren sahen die Übertragung zum Tour-Debüt von Sat.1, was beim Gesamtpublikum nur für 4,7 Prozent Marktanteil reichte und deutlich unter dem Senderschnitt liegt. In der werberelevanten Zielgruppe sah es sogar noch schlechter aus: 190.000 Zuschauer zwischen 14- bis 49-Jahren waren im Schnitt bei Sat.1 dabei, der Marktanteil lag bei 4,5 Prozent. Allerdings vermeldet Eurosport steigende Quoten. Nach Senderangaben fieberten gestern 931.000 Zuschauer mit.