
Wahlwerbung:
AfD verlegt das Matterhorn nach Deutschland
Die Partei wirbt in den Sozialen Medien mit dem Slogan "Hol Dir Dein Land zurück". Das dazu abgebildete Motiv zeigt allerdings das Matterhorn - und das liegt bekanntlich in der Schweiz.

Foto: Afd
Die Partei AfD agierte mit ihren Wahlkampagnen bekanntlich schon häufiger glücklos. Das setzt sich fort: Die Nürnberger AfD postete in den sozialen Medien ein malerisches Bergpanorama, unterlegt mit den Slogans "Hol Dir Dein Land zurück" und "Unser Programm für Deutschland". Das Problem dabei: Bei dem abgebildeten Berg handelt es sich um das Matterhorn –und das liegt bekanntlich nicht in Deutschland, sondern größtenteils in der Schweiz.
Der Spott des Publikums ließ dann auch nicht lange auf sich warten. "Die AfD setzt im Wahlkampf auf Swissness – und wirbt mit Alphörnern und dem Matterhorn. Die Partei meldete gar Besitzansprüche am Berg an", amüsierte sich das Schweizer Gratisblatt 20 Minuten. Ein Twitter-Nutzer vermutet: "Das wollen sie wohl heim ins Reich holen. Und dann auf dem Matterhorn eine Arztpraxis ansiedeln."
Eigentlich wollten die Rechtspopulisten mit dem Motiv für eine bessere ärztliche Versorgung der Landbevölkerung werben – und dazu eine "gesunde, natürliche Landschaft" zeigen, so AfD-Chef Martin Sichert gegenüber dpa. Mittlerweile ist das Matterhorn ausgetauscht – jetzt ist im Hintergrund eine schlichte grüne Wiese zu sehen.
Nicht das einzige Problem der AfD hatte mit verwendetem Bildmaterial. So wurde kürzlich ein Motiv, das drei Frauen in Trachten zeigt, kräftig auseinandergenommen. Denn auf dem Motiv mit dem Satz "Bunte Vielfalt? Haben wir schon", trägt eine der Frauen eine Schwarzwälder Tracht, an der wohl so ziemlich alles fehlerhaft ist: "Die Dirndlbluse mit Ausschnitt geht gar nicht, bei unserer Tracht gibt es kein Dekolleté. Es wird kein Schmuck dazu getragen, keine Ohrringe, kein Lederarmband, kein Ring. Der Hut wird nach hinten gebunden, nicht um den Hals. Und die Haube mit feiner Spitze unter dem Hut fehlt komplett, die würde dann am Kinn gebunden werden", so analysierte ein Mitglied einer Trachtenkapelle die Fehler gegenüber dem Bayerischen Rundfunk.