
Agentur-Index: Kunden sagen "Weitermachen"
Der ADC ist gescheitert, dabei geht die Debatte um Kreativrankings jetzt erst los. Denn die Werbekunden sparen nicht mit Kritikam aktuellen System.
Der Agentur-Index ist tot, es lebe der Agentur-Index. Deutschlands Werbungtreibende halten auch nach dem Scheitern des ADC-Vorstoßes, Deutschlands Agenturrankings zu reformieren, an dem Vorhaben fest. Sie fordern, Werber nicht ausschließlich auf Basis ihrer Kreativität zu messen, um die Leistungen der Agenturen objektiver einschätzen zu können. Die Kunden wollen die Debatte um Sinn und Unsinn von Kreativlisten weiterführen, bis eine Lösung steht.
"Der ADC war einfach der falsche Absender", sagt Lothar Korn, Leiter Marketing Kommunikation von Audi in Ingolstadt. Grundsätzlich sei es nach wie vor erstrebenswert, die Rankings zu überdenken. "Die sind zu eindimensional." Korn bemängelt vor allem Mehrfacheinreichungen, mit denen sich die Agenturen nach oben arbeiten.
An der Relevanz der Kreativlisten zweifeln die meisten Kunden. "Für mich wäre es schon ein richtiger Schritt, Einreichungen von ihrer tatsächlichen Medienpräsenz abhängig zu machen und den L’art-pour-l’art-Anteil zu reduzieren", sagt Margret Dreyer, Abteilungsdirektorin Marken- und Produktkommunikation der Postbank.
Peter Schrage, Marketing Director von Campbell’s, pflichtet ihr bei: "Tatsächlich sind die Kreativwettbewerbe weit weg vom wahren Leben." Korn fordert deshalb auch, dass die Kunden bei der Bewertung ein Wörtchen mitreden sollten. Die Debatte ist eröffnet!